Berliner, ehemalige Berliner und Berlinfans – die machen eine muntere Truppe aus, die sich „Bund der Berliner und Freunde Berlins Landshut e.V." nennt. "Den Landshuter Verein gibt es seit sechs Jahrzehnten", so der Vorsitzende Frank Domakowski, hier im Bild mit dem Regierenden Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit. Domakowski trägt auch offiziell den Titel "Botschafter für Berlin". Er macht durch vielfältige Aktionen auf sich aufmerksam. In Landshut wird an mehreren Stellen an unsere Hauptstadt und an den Verein hingewiesen. Entweder fährt man über die Berliner Brücke oder man wohnt in der Berliner Strasse.
Beim Einkaufen läuft man an einer Berliner Litfasssäule vorbei. Und seit zwei Jahren befindet sich zum Gedenken an die einstmals geteilte Stadt ein Original Mauerteil in Landshut.
Berliner gründete vor 112 Jahren die erste Landshuter Straßenbahn
Ein rundes Vereinsjubiläum ist immer Grund für eine Rückschau und einen Ausblick. Für die Mitglieder, aber auch für die Bevölkerung, die von der Vereinsarbeit profitiert. Wer als erster Berliner den Landshuter Boden betrat wissen wir nicht, allerdings hat die Berliner Firma Gebrüder Neuendorf aus Köpenick vor 112 Jahren die ersten Fahrgäste mit der Pferdebahn transportiert. Somit haben die Berliner, die Landshuter Verkehrsbetriebe (Vorläufer) gegründet.
Der Bund der Berliner wurde 1954 von Mitarbeitern der ehemaligen Berliner Firmen Roederstein und SEL Lorenz gegründet. Ursprünglich diente die Gründung der Pflege von Heimat und Brauchtum der gegenseitigen Hilfe der in Landshut ansässigen Berliner. Der Verein macht sich seitdem für die Metropole und Hauptstadt in Deutschland stark.
Den Zusatz „Freunde Berlins" zum Vereinsnamen bekam der Bund auf Initiative von Willy Brandt dem damaligen regierenden Bürgermeister Anfang der 60 er Jahre hinzu, damit auch Nichtberliner dem Verein beitreten konnten. Zwischenzeitlich ist viel passiert.
Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Ausscheiden des damaligen Präsidenten Heinz Constantin Last in Aachen 1998 löste sich der Bundesverband der Berliner auf.
Heute 66 Vereinsmitglieder - nicht nur Landshuter
Dem Verein der Landshuter Berlin-Freunde wäre fast das Gleiche passiert, wenn nicht der damalige Vorsitzende Kurt Dreißig an den ursprünglichen Zielen des Vereins, nämlich der Heimat- und Brauchtumspflege und dem kulturellen Engagement festhielt. Seine zwei Hauptziele seit den sechziger Jahren – nämlich, dass Deutschland wiedervereinigt und Berlin Hauptstadt wird – waren erreicht. Bis dahin war der Verein sozusagen eine politische Institution. Es folgte nach dem Mauerfall wie auch schon vorher Fahrten nach Berlin jetzt allerdings auch in den Ostteil der Stadt.
Damit konnte der Fortbestand der Vereinstätigkeit auch gesichert werden. Einen Landesverband haben die Landshuter seit dieser Zeit nicht mehr über sich. Sie sind niemandem mehr untergeordnet. Heute existiert nur noch eine Handvoll Kreisverbände in Deutschland und der Schweiz u.a. in Basel, Lörrach, Hof und Weiden.
Freunde Berlins gibt es allerdings als Gruppen weiterhin in Aachen, Regensburg, Wolfsburg um nur einige Städte zu nennen.
Heute hat der Verein in Landshut rund 66 Mitglieder, die zwischen 40 und 86 Jahre alt sind und nicht nur aus Landshut oder Berlin kommen, sondern unter anderem auch aus Köln, Essen, Bamberg, Breslau, Erlangen, Dresden, Kiel, Erfurt, Greifswald.
Pläne des Berlin-Botschafters Frank Domakowski
Im Jubiläumsjahr möchte der Vorsitzende Frank Domakowski auch an die früheren Kinderlandverschickungen erinnern und diese wieder in neuer Art ins Leben rufen. In diesem Jahr wird eine Institution des Vereins gegründet, um Kindern und Jugendlichen, deren Eltern es aus finanziellen Mitteln nicht möglich ist mit Ihren Kindern einen Urlaub zu machen, eine Reise in die Hauptstadt zu ermöglichen. Andersrum soll es auch Berliner Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden, Landshut und Niederbayern kennen zu lernen. Damit knüpft der Verein an die Tradition „Entdecke Deine Heimat" an.
Der Vorsitzende, ist seit März 2011 offiziell Berlin-Botschafter, steht der Werbung für die Herzogstadt in der Metropole sehr aufgeschlossen gegenüber. Er möchte Berliner für Landshut begeistern. Und im umgekehrten Sinne vertritt der Berlin-Botschafter die Meinung: „Jeder Landshuter sollte mindestens einmal in der Bundeshauptstadt gewesen sein!"
Künftig verstärkt Studienreisen für Schüler nach Berlin
Der Bund der Berliner ist durch einen glücklichen Umstand auch dazu in der Lage dass der 1. Vorsitzende als Reiseveranstalter auch die rechtlichen Voraussetzungen erworben hat, Vereinsreisen durchzuführen. Zukünftig sollen deshalb auch mindestens dreimal im Jahr Studienfahrten nach Berlin durchgeführt werden. Der Verein möchte zukünftig auch Landshuter Schulklassen, die sich mit Projekten um die Metropole verdient gemacht haben, aus dem geplanten Hilfswerk nach Berlin bringen.
Ein buntes Programm für seine Mitglieder und den Landshutern stellt die Vorstandschaft derzeit gerade zusammen um das Vereinsjubiläum in Landshut zu feiern. „Wir wollen die Aktivsten sein!", verkündet der Vorsitzende. Schließlich möchte man sowohl das Interesse der Landshuter Bevölkerung für Berlin aufrechterhalten und wecken, als auch Leute aus Berlin nach Landshut einladen.
Ein traditionelles Berliner Eisbeinessen findet als Auftaktveranstaltung am 18. Januar um 11.30 Uhr im „Hotel Weihenstephaner Stuben" statt. Anmeldungen hierzu nimmt der Vorsitzende noch bis zum 10.01.2014 entgegen.
Wer den Verein und seine Ziele unterstützen möchte oder auch Mitglied werden möchte, darf sich gerne telefonisch unter 65078 an den Vereinsvorsitzenden Frank Domakowski wenden.
Näheres auch auf www.bund-der-berliner.com