Kultur und Reparatur: Karin Weinzier & Karin Köhler stellen neues VHS-Programm vor.
Derzeit voll im Trend: Aus alten Restmaterialien und Abfallprodukten neue schöne Gegenstände schaffen. Immer mehr Künstler und Kreative machen sich das sogenannte „Upcycling" zu Nutze und wollen damit der Wegwerfgesellschaft ein Schnippchen schlagen. Die Volkshochschule ist mit dabei.
Sie möchte mit zahlreichen Kursen, einer Ausstellung und zwei Vorträgen zum aktuellen Semesterthema „Upcycling – Die Kultur der Reparatur" dazu anregen, es selbst auszuprobieren.
Upcycling heißt, aus Altem etwas Neues und zwar Schöneres und Besseres zu machen. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem ein sehr hoher Energieaufwand nötig ist, um das Materialen wieder zu verwenden, kommt das Upcycling mit weniger Energie aus. Bei der Verwertung von vorhandenen Materialien werden im Gegensatz zu Neuproduktionen Rohstoffe eingespart, weniger Energie verbraucht, Luft und Wasser geschont sowie weniger Treibhausgase emittiert. Kreativität und das Ziel, ästhetische und individuelle Gegenstände zu schaffen, stehen hier im Vordergrund. Außerdem macht Upcycling Spaß. Ein genialer Trend in der heutigen Wegwerfgesellschaft.
Die umfangreichen Angebote zum Semesterthema „Upcycling" haben Katrin Weinzierl und Karin Köhler im Fachbereich Kunst und Kultur zusammengestellt: Wie man aus leeren Getränkedosen experimentellen Schmuck und Weihnachtsdeko gestaltet, zeigt die Schmuckdesignerin Dr. Vera Bosdorf. Aus alten Zeitungen werden mit der Technik des Papiermaché persönliche Weihnachtsgeschenke gestaltet und anstelle von Weide kleine Körbe geflochten. Katarzyna Mis-Dziarmagowska fertigt aus bunten Herbstblättern Rosen, die zu Sträußen und Kränzen gebunden werden können. Stoffreste lassen sich zu Broschen und Accessoires, sogenannten Kanzashi-Blumen verarbeiten. Rosina Heber gibt Anregungen, was man alles aus Wollresten stricken und häkeln kann.
Unter dem Motto „Art-Upcycling" wird aus „Müll" dekorative Kunst für die Wand gestaltet. In einem Workshop in der Kunstschmiede Nigl in Waldkirchen kann auch aus Schrott wieder Neues geschmiedet werden. Reparaturen im Haushalt sind nach einem Workshop bei Lisa Vandea kein Problem mehr. Sie zeigt auch, wie man alte Klein- und Sperrmüllmöbel aufpeppen kann und vermittelt Frauen in einem speziellen Kurs Grundlagen im Schreinern. Werner Drasch bietet einen Kurs zum Möbelbau mit Elektrowerkzeugen an und zeigt an einem weiteren Termin die richtige Anwendung der Oberfräse.
Jugendliche können bei Carola Lanzendörfer alte Jeans aufpimpen. Aus Wachsresten werden von Kindern ab 12 Jahren märchenhafte Lampions gebastelt. Im historischen Innenhof der Volkshochschule sind ab Ende September Skulpturen aus Abfallgegenständen - sogenannte Recyclone - des Künstlers Ernst A. Lüttringhaus zu sehen. Wie man einen solchen Recyclon selbst machen kann, zeigt Lüttringhaus in einem Workshop.
Anlässlich des Semesterthemas ist am Mittwoch, 7. Oktober um 19 Uhr der Generaldirektor des Deutschen Museums in München und Professor für Wissenschaftskommunikation an der Technischen Universität München, Prof. Wolfgang Heckl mit dem Vortrag „Die Kultur der Reparatur – Reparieren statt wegwerfen" zu Gast. Am Mittwoch 7. Januar um 19 Uhr referiert der Münchner Philosoph Dr. Andreas Belwe über die „Abkehr von der Perfektion".
Das umfangreiche Programm zum aktuellen Semesterthema „Upcycling – Kultur der Reparatur" hat die Volkshochschule Landshut in einem extra Faltblatt zusammengefasst, das in der vhs erhältlich ist. Weitere Informationen bei der Volkshochschule Landshut (Ländgasse 41), Telefon 0871/92292-0.