Es ist bekannt, dass der amtierende Ministerpräsident Horst Seehofer (65) das Spiel mit den Nachfolge-Kandidaten besonders liebt. Bei der Herbstklausur im Kloster Banz lobte er vor allem die Rede des Niederbayerischen Europaabgeordneten Manfred Weber, seit der Europawahl Vorsitzender der einflußreichen Fraktion der europäischen Volksparteien, über den Klee. Was war passiert? Weber, seit vielen Jahren CSU-Bezirksvorsitzender, hat bei der Klausur der CSU-Abgeordneten eine fulminante Rede gehalten.
Vor allem zur Außenpolitik unter besonderer Berücksichtigung des Brennpunkts Ukraine. Seehofer selbst rühmte die brillante Rede des erst 42-jährigen Niederbayern aus dem Landkreis Kelheim. So gut habe seit Jahren keiner und keine mehr gesprochen. Damit rückte er Weber sogleich in die Riege der möglichen Nachfolger, die da immer noch in erster Liinie Markus Söder (Finanzminister) und Ilse Aigner (Wirtschaftsministerin) heißen. Doch Seehofer will auch Freiherr Theodor zu Guttenberg reaktivieren und jetzt hat er mit Manfred Weber einen weiteren Nachfolgekandidaten im Handumdrehen ins Spiel um das höchste Amt in Bayern gebracht.
Manfred Weber wurde am 14. Juli 1972 in Niederhatzkofen (bei Rottenburg) geboren, In Landshut absolvierte er die Fachoberschule (FOS), an der Fachhochschule München studierte er Betriebswirtschaft. Er leistete die Wehrpflicht. Weber war JU-Landesvorsitzender. 2002 war er für zwei Jahre Landtagsabgeordneter und ab 2004 wechselte er ins Europaparlament. In der Nachfolge von Erwin Huber (Reisbach) wurde er CSU-Bezirksvoristzender. Wohnhaft ist der verheiratete Manfred Weber in Windberg, Landkreis Kelheim, wo er nach wie vor seit 2002 auch Kreisrat ist. /hs