Auf der Versammlung der Bayernpartei sprach Bezirksrat Anton Maller über die Arbeiten des Bezirkstages und den Vorstellungen der Bayernpartei. In der Bundesrepublik einmalig sei die Einrichtung der Bezirke, entsprechen diese doch mehr dem österreichischen Vorbild der einzelnen Bundesländer wie Tirol oder Oberösterreich, als solche habe man die bayerischen Bezirke auch ursprünglich gedacht, sobald Bayern selbstständig werde.
Wenn man nun Österreich sehe, wie es selbstständig entscheiden könne, müsse man doch nachdenklich werden, so Maller und den Gedanken auf ein selbstständiges Bayern nicht mehr mit einem Schmunzeln abtun. Auch im Bezirk müsse manches anders werden, so dürfe der Bezirkstagspräsident nicht mehr nur nebenamtlich ausgeübt werden, sondern hauptamtlich und dafür auch direkt von den Wählern gewählt. Der Bezirkstagspräsident sollte auch mit mehr Befugnissen ausgestattet werden, die er vom Regierungspräsidenten, bzw. auch von München übernehmen müsse, deshalb muss man über eine sinnvolle Neuausrichtung nachdenken.
Das die Bayernpartei ein freies Bayern ohne die BRD (Bayern-Restdeutschland) anstrebe sei allgemein bekannt, wenn man nur an den Geldtransfer in die anderen Bundesländer denke, der wesentlich höher sein, als die CSU zugebe, so Bezirksrat Maller, und diese Geldmittel aus Bayern versickern dann in unsinnigen Projekten wie dem Berliner Flughafen, kostenlosen Kinderplätzen usw, während wir hier in Bayern für die Unterbringung der Kinder in den Kindergärten zahlen müsse. Die CSU spreche schon lange davon, dass der Länderfinanzausgleich neu geregelt werden müsse, jedoch würden keine Anstrengungen in diese Richtung unternommen.
Kritik fand in den Augen des Bezirksrates auch das Urteil um den früheren Vorsitzenden der Bayern LB Schmidt, der glimpflich davonkam, aber jedenfalls doch angeklagt wurde, während die eigentlich verantwortlichen wie Beckstein, Stoiber und Huber immer noch frei gingen. Wieviel Geld von wem an wem geflossen sei, könne und wolle auch keiner mehr nachvollziehen, doch, so Maller, bringe das ganze Geschehen Bayern in die Nähe einer Bananenrepublik, der Wähler dürfe nicht vergessen, dass große Teile der CSU Bayern als eine Art Selbstbedienungsladen sehen, wenn man nur an die letzten Fälle der Skandale um die Familienangehörigen bei den Landtagsabgeordneten denke oder an den Fall Haderthauer.
Im Gegensatz dazu müssten Arbeiter, vor allem jene, die nur Zeitverträge hätten, mit Unsicherheit und finanziellen Einbußen leben, deshalb begrüße die BP die Einführung der Mindestlöhne. Man müsse von der Arbeit leben können und nicht noch auf Zuwendungen angewiesen sein, um überhaupt über die Runden zu kommen, so Bezirksrat Maller.
Auch der Mittelstand bedarf verstärkt der Hilfe, das sei für die BP derjenige der einen Betrieb habe, aber auch der kleine Metzger oder Bäcker um die Ecke, eine steuerliche Entlastung und Abschaffung unsinniger Vorschriften, auch aus der EU, die in anderen Ländern kaum eingehalten werden, gehörten ebenfalls dazu.
Hinsichtlich des Ansturms von Flüchtlingen forderte Maller eine europäische Lösung. Es könne nicht sein, dass per Bahn die Asylsuchenden von Italien und Österreich nach Deutschland fahren und man hier nicht mehr wisse, wo man diese unterbringt. Auch im Sinne der Flüchtlinge, deren Situation die Bayernpartei voll und ganz verstehe, müsse es baldmöglichst eine gerechte Lösung geben. Ziel müsse letztendlich Frieden in deren Ländern sein, hier sei die EU gefordert. Unbedingt sei es nötig des Asylverfahren zu beschleunigen, auch unter Aufstockung des Personals. Man muss auch darüber diskutieren können, wie es weitergehen soll, ohne dass man gleich nach rechts abgeschoben wird. Dezentrale Unterbringung sollte ermöglicht werden, der Staat muss auch bei kleineren Gruppen hierfür als Kostenträger auftreten. Um die Drittstaatenregelung effizient umsetzen zu können, bedarf es einer neuen finanziellen Regelung auf EU Ebene. Das man den Kriegsflüchtlingen helfen müsse, die an Leib und Leben gefährdet seien, sei richtig, das bedeute aber auch gleichzeitig, dass man andererseits Platz machen müsse und jene, die abgelehnt wurden auch konsequent rückführe.
Nachdem nun auch noch mehr Geld auf dem Flughafen in Berlin versenkt werden soll, man spricht von zwei Milliarden, so Bezirksrat Maller, müsse man an der Intelligenz der Betreiber mehr als zweifeln – woher solle das Geld kommen, wenn nicht aus Bayern, dabei weiß man bis jetzt noch nicht, ob dort überhaupt Flugzeuge starten dürfen. Hier gebe es nur eine Empfehlung für Bayern, meinte der Bezirksrat, raus aus dieser Republik.