Bayern - pm (12.09.2018) Zum heute bekanntgegebenen Vorhaben der Bayerischen Staatsregierung, eine Initiative für Dialekt und Mundarten an Realschulen und Gymnasien im Freistaat zu starten und diese im Lehrplan zu verankern, äußert sich Jürgen Böhm, Landesvorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), folgendermaßen:
„Sprache schafft eine Identifikation mit dem Heimatland. Für ein föderal geprägtes Land wie Deutschland bedeutet dies, dass auch Dialekte und Mundarten ihren Platz finden müssen – sie sind ein wichtiger Teil sprachlicher Vielfalt.
An den Realschulen nun eine Initiative für Mundarten und Dialekte verbindlich in Jahrgangsstufe 8 verankern zu wollen, zieht allerdings die Frage nach sich, wie die Umsetzung der Initiative dann konkret in der Praxis aussehen soll. Bereits jetzt können Lehrkräfte beispielsweise Gedichte oder Lieder im Dialekt in ihren Unterricht einbinden. Diese Freiheiten im Lehrplan sind aus meiner Sicht auch sinnvoll und werden bereits vielfach genutzt. Denn: Was ich in jedem Fall nicht möchte, ist, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Freude an Dialekt und Mundart verlieren, wenn diese als Unterrichtsgegenstand beispielsweise in Prüfungen abgefragt werden."