v.l.: MdB Erhard Grundl und Prof. Aleida Assmann
Auf Einladung des niederbayerischen Grünen-Abgeordneten Erhard Grundl war Prof. Aleida Assmann, die Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2018, als Sachverständige im Kulturausschuss des Deutschen Bundestags zum Thema "Erinnerungskultur".
Nach Ansicht von Frau Prof. Assman und MdB Grundl wird es zunehmend wichtiger, neue pädagogische Vermittlungskonzepte für die NS-Aufarbeitung zu finden, wenn die letzten Zeitzeugen des Holocaust nicht mehr zur Verfügung stehen.
Am Rande der Sitzung des Ausschusses betonten beide, dass auch die Anerkennung bisher nicht anerkannter Opfergruppen des Nationalsozialismus, wie etwa die der sogenannten "Asozialen" ein wichtiges Signal für die nachkommenden Generationen sei. Assmann zeigte sich überzeugt, dass das Wissen über die Verhältnisse im Deutschland von 1933 bis 1945 gestärkt werden muss.
Unter das Stigma "asozial" fielen zwischen 1933 bis 1945 Personen, die nicht konform zur Nazi-Diktatur lebten. Das waren beispielsweise Bettler, Obdachlose oder auch sogenannte "Swing-Kids". Viele dieser Menschen wurden in den Konzentrationslagern umgebracht. Grundl kündigte einen entsprechenden Antrag zur Anerkennung dieser Opfergruppen im Bundestag durch seine Fraktion an.