Straubing - pm (19.09.2022) Ob mit Fahrrad, Rollstuhl, Kinderwagen oder zu Fuß: Mit dem Abschluss des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs Straubing können Reisende aus und nach Niederbayern nun noch komfortabler und einfacher mit der Bahn reisen. Rund 22 Millionen Euro haben Bund, Freistaat Bayern und Deutsche Bahn (DB) insgesamt in die Modernisierung der Station investiert.
Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Tag der Schiene“, bei der die Eisenbahn am 16. und 17. September zwei Tage lang im Mittelpunkt steht, wurde der umgebaute Bahnhof heute feierlich eingeweiht und mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ versehen.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Die Schiene ist für die Menschen da. Unser Ziel sind moderne, sichere und barrierefreie Bahnstationen in ganz Bayern. Das ist wichtig, damit alle die Bahn als klimafreundliche Alternative zum Auto wählen können. Ich freue mich sehr, dass die Deutsche Bahn in die Modernisierung dieses wichtigen niederbayerischen Knotenbahnhofs investiert hat. Davon profitieren täglich rund 4.000 Bahnreisende und zur Gäubodenfest-Zeit noch erheblich mehr. Der Freistaat hat den Ausbau im Rahmen des Bayern-Pakets I freiwillig mit über elf Millionen Euro an Landesmitteln unterstützt, obwohl dafür eigentlich der Bund alleine zuständig ist. Denn damit kommen wir unserem Ziel eines fahrgastfreundlichen Schienenverkehrs einfach schneller näher.“
Bundestagsabgeordneter Alois Rainer: „Ich bin mächtig stolz auf das Ergebnis, das wir zusammen mit der Stadt in Person von Oberbürgermeister Markus Pannermayr, dem Bayerischen Verkehrsministerium unter der Leitung von Christian Bernreiter, Herrn Josel von der Deutschen Bahn und dank Bundesfördermitteln in den vergangenen Jahren erreicht haben. Zunächst war der dauerhafte ICE-Halt ein Riesenerfolg für die Gäubodenmetropole. Und ich freue mich, dass der barrierefreie Ausbau nun auch gelungen ist. Es ist für Menschen mit Handicap ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit, wenn sie sich selbstbestimmt fortbewegen und von Straubing aus Bayern, Deutschland und Europa mit der Bahn erkunden können."
Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn Klaus-Dieter Josel: „Wir investieren heuer für die Bahninfrastruktur im Freistaat mehr als 2,35 Milliarden Euro und der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Straubing ist dabei ein wichtiger Baustein. Bayern braucht eine Starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein. Und darum sind wir dankbar für den finanziellen Rückenwind von Freistaat und Bund, der auch in diesen Zeiten Investitionen ermöglicht.“
Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr: „Diese Baumaßnahme ist ein wichtiger Schritt für die Stärkung des Schienenverkehrs in unserer Region. Mein Dank gilt neben Bahn, Freistaat und Bund auch den örtlichen Akteuren wie den Interessensvertretern für Menschen mit Handicap oder dem VCD, die sich intensiv in das Projekt eingebracht haben. Nun gilt es, die Attraktivität des örtlichen Bahnangebots kontinuierlich zu erhöhen. Daher werden wir unsere Ziele - Gestaltung des Bahnhofsumfelds, Schaffung eines umfassenden Park&Ride-Angebots, Bereitstellung von Fahrradabstellmöglichkeiten und den Ausbau der Fernverkehrshalte – intensiv weiterverfolgen.“
Im Zuge des Umbaus, der seit 2017 umgesetzt wurde, ist der Hausbahnsteig an Gleis 1 mit einer Länge von 140 Metern und einer Höhe von 55 cm über Schienenobergrenze neu gebaut worden, genauso wie der Mittelbahnsteig an Gleis 2/3 mit einer Länge von 375 Metern und einer Höhe von 76 cm über Schienenobergrenze. Ebenso neu gebaut wurde der Bahnsteig an Gleis 4/5 auf einer Länge von 230 Metern und einer Höhe von 76 cm. Nach Rückbau des auf dem Bahnsteig befindlichen Stellwerks im Oktober 2025 werden die verbleibenden 145 Meter am östlichen Ende dieses Bahnsteigs ebenfalls noch erneuert.
Die Unterführung mit einer Länge von 35 Metern, einer Breite von 3,60 Metern und einer Höhe von 2,50 Metern wurde in alter Lage neu gebaut. Alle Bahnsteige sind nun über drei neue Aufzüge aus der neuen Unterführung barrierefrei erschlossen. Zusätzlich gibt es, als weiteren Zugang zur Unterführung, neue Treppenanlagen. Ein Blindenleitsystem auf allen Bahnsteigen und in der neuen Unterführung erleichtert künftig blinden und sehbehinderten Menschen die Nutzung des Bahnhofs. Für eine komfortablere Wartezeit am Bahnhof wurden die Dächer auf allen Bahnsteigen erneuert, genauso wie die Beschallungs- und Fahrgastinformationsanlage. Eine neue Beleuchtung sorgt für noch bessere Lichtverhältnisse am Bahnhof. Auch die Bahnsteigausstattung wurde modernisiert: Mit einem Wegeleitsystem findet man nun noch leichter zum Zug. Die Automatiktüre im Empfangsgebäude auf der dem Bahnhofsplatz zugewandten Seite gewährt auch dort direkten barrierefreien Zutritt zum Gebäude.