Ergoldling - pm (17.04.2020) Seit gut einer Woche ist die Schwerpunktpraxis für Patienten mit Fieber und Atemwegsinfekten im ehemaligen Rosenhof in Ergolding in Betrieb. Der regionale Versorgungsarzt Dr. Uwe Schubart zieht bisher ein recht positives Fazit: "Die Praxis wurde bisher recht gut angenommen, aber nicht überrannt. Es sind also noch Kapazitäten verfügbar." Die Zahl der behandelten Patienten schwankte bisher täglich. Derzeit laufen die Planungen, das medizinische Spektrum noch zu erweitern:
Neben der allgemeinmedizinischen Expertise ist auch angedacht, dass künftig augenärztliche Untersuchungen bei Menschen mit akuten Atemwegsinfekten durchzuführen. Sollte dies ebenfalls gut nachgefragt werden, ist auch die Einrichtung weiterer Fachrichtungen denkbar. "Durch die großzügigen Räumlichkeiten des Rosenhofs sind wir hier sehr flexibel."
Um den behandelnden Arzt und sein Personal vor einer Infektion zu schützen, müssen sie beim Patientenkontakt besondere Schutzkleidung tragen - zertifizierter Mundschutz, Brille, Schutzkittel, Handschuhe. Um das Schutzmaterial nachhaltig einzusetzen ist es sinnvoller, wenn ein Arzt ausschließlich (potenziell) infizierte Patienten behandelt, und die Schutzmontur nicht ständig erneuert werden muss. So wird auch die Gefahr reduziert, dass sich andere Patienten, bei denen kein Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht, beim Praxis-Besuch mit dem Virus anstecken könnten. Die Patientenströme könnten so besser und sicherer kanalisiert werden.
In der Schwerpunktpraxis werden ausschließlich mit dem Corona-Virus infizierte Patienten und konkrete Verdachtsfälle (Entzündung im Atemwegsbereich und direkter Kontakt mit infizierter Person) mit leichten bis mittelschweren Symptomen behandelt. Die Patienten müssen sich zuvor unbedingt telefonisch bei ihrem Hausarzt melden, der sie dann an die Einrichtung überweist.
Die Patienten der Schwerpunktpraxis sollen, falls vorhanden, bereits mit einer Mund-Nasen-Maske in den Rosenhof kommen. Aufgrund der derzeitigen Materialbestände können die Patienten nicht mit einer eigenen Schutzausrüstung ausgestattet werden. Da nur Personen mit leichteren Beschwerden angenommen werden, erfolgt die Behandlung ausschließlich ambulant. Bei einem schwerwiegenderen Krankheitsverlauf muss der Betroffene weiterhin in ein Krankenhaus eingeliefert werden.