Ländervergleich: Am schlimmsten betroffen sind in Europa San Marino und Island. - Grafiken: W. Götz
Bayern – gw (17.04.2020) Italien war wegen seiner hohen Infektionsraten mit dem Coronavirus lange in den Schlagzeilen. Doch wird die prozentuale Infektion der Bevölkerung betrachtet, ergibt sich seit heute ein neues Bild. Gemessen an der Gesamtzahl der Bevölkerung hat der Freistaat nun Italien überholt. Die bayerische Quote liegt auch weit über dem Bundesdurchschnitt.
Die Problemgebiete sind auf der Internetseite des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit dargestellt. Hier stechen die Regionen Miesbach, Rosenheim und Rosenheim Stadt, Traunstein, Altötting, Rottal-Inn, Dachau, Freising, Erding, Landshut, Mühldorf am Inn, Straubing Stadt, Weiden, Neustadt a. d. Waldnaab, Tirschenreuth und Wunsiedel mit dunkelblauer Farbe besonders hervor. Dort sind von 100.000 Einwohnern mehr als 350 positiv auf Corona getestet.
Ein Vergleich zu der täglichen Entwicklung an Neuinfektionen mit Österreich zeigt sich, dass im Nachbarland die Kurve seit langem schon deutlich flacher verläuft als in Bayern. Im Freistaat kamen von gestern auf heute 997 auf Corona positiv getestete neu hinzu.
Vergleich der Fallzahlen zwischen Bayern und Österreich.
In Österreich wurde das tragen eines Mund und Nasen-Schutz schon vor knapp zwei Wochen im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften zur Pflicht. In Deutschland und Bayern gilt dagegen nur eine dringende Empfehlung für Busse und Bahnen. Mit gewohntem Schmäh witzeln die Österreicher vom landesweiten „Masken-Ball“.
Viele Geschäfte, etwa Hofer, wie Aldi in Österreich heißt, wird der Mund-Nasen-Schutz durch Angestellte mit einer Art Grillzange an die Kunden am Eingang kostenlos verteilt. Entsprechend vermüllt sehen seitdem die Parkplätze vor den Läden aus, wie unser ständiger Korrespondent Timo Edehardter aus der Landeshauptstadt Wien berichtet. Andere Lebensmittler, wie beispielsweise REWE, bieten das Dreierpack für drei Euro zum Kauf an.
Quellen der Zahlen: Johns Hopkins University (JHU) und Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Stand: 17. April, 15.30 Uhr.