Region Landshut - pm (26.11.2021) Das „Kleeblatt“ steht vor seiner Aktivierung: Nach diesem System werden stabile, verlegungsfähige Patienten aus den örtlichen Intensivstationen in Krankenhäuser in anderen Bundesländern verlegt, bei denen die Lage noch nicht so angespannt ist.
So werden voraussichtlich dieses Wochenende aus dem Rettungsdienstbereich Landshut (der aus den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau, Kelheim sowie der Stadt Landshut besteht) bis zu drei Covid-Intensiv-Patienten in andere Bundesländer verlegt. Wohin die Personen gebracht werden, ist noch nicht klar. Auch das Transportmittel wurde noch nicht abschließend festgelegt.
Ziel dieser Verlegungen ist es, vor Ort wieder Kapazitäten und Behandlungsmöglichkeiten für zeitkritische Notfälle zu schaffen – denn Unfallopfer, Schlaganfälle, Menschen mit akuter Atemnot oder einem Herzinfarkt können nicht erste über hunderte Kilometer transportiert werden, bevor sie ihnen in einer aufnahmebereiten Klinik geholfen werden kann. Denn solchen Fällen zählt jede Minute.
Aktuell werden auf den Normalstationen der Akutkliniken im Landkreis Landshut (LAKUMED-Kliniken Achdorf und Vilsbiburg sowie dem Klinikum Landshut) 65 Patienten mit bestätigter Corona-Infektion isoliert (acht weniger als am Mittwoch). Intensivpflichtig behandelt werden müssen aufgrund von Covid-19 mittlerweile 16 Patienten. Das sind drei mehr als noch Mitte der Woche. Dabei ist zu erwähnen, dass es sich dabei zu Teilen auch um Patienten handelt, die nicht aus Stadt und Landkreis Landshut kommen. Im Normalbetten-Bereich ist etwa die Hälfte der Patienten ungeimpft, im Intensiv-Bereich sind zwölf der 16 Patienten nicht geimpft.
Das Damokles-Schwert eines möglichen Lockdowns für den Landkreis Landshut wird etwas stumpfer: Die Berechnungen des Staatlichen Gesundheitsamtes sehen die 7-Tages-Inzidenz morgen bei 851,8 – erst ab einem Wert von 1000 würde die Hotspot-Regelung greifen, die einen Lockdown für große Bereiche des Öffentlichen Lebens vorsieht. Heute hat das Robert-Koch-Institut in diesem Zusammenhang, übereinstimmend mit den Berechnungen des Gesundheitsamtes, für den Landkreis einen Wert von 889,0 festgestellt, in der Stadt die Inzidenz auf 670,6 zu beobachten. Für die Stadt rechnet das Gesundheitsamt morgen mit einem Wert von 637,8. Wichtig: Nur die Angaben, die vom Robert-Koch-Institut ausgegeben werden, sind rechtsverbindlich – die zuverlässigen Berechnungen des Gesundheitsamtes dienen lediglich als Orientierungshilfe, um mehr Vorlauf bei einem möglichen Eintritt der Hotspot-Regelung zu ermöglichen.
Seit Mittwoch wurden durch die Corona-Arbeitsgruppe am Gesundheitsamt Landshut 607 Neuinfektionen erfasst. Nach wie vor ist kein regionaler Schwerpunkt zu erkennen, auch in der Altersverteilung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht. Seit Pandemiebeginn im März vergangenen Jahres wurden 21 467 Corona-Fälle bei Bürgerinnen und Bürgern der Region festgestellt, davon konnten 18 264 die häusliche Quarantäne bereits wieder verlassen (+ 488 seit Mittwoch). Aktuell werden 2 880 aktive Fälle verwaltet, ein Plus von 107 ggü. Mittwoch. Es wurden aber zwölf weitere Todesfälle gemeldet. Die Verstorbenen sind vereinzelt zuhause, aber größtenteils nach stationärer Behandlung an bzw. mit Covid-19 verstorben und waren zwischen 48 und 82 Jahre alte. Insgesamt sind bislang in Zusammenhang mit SARS-CoV2 323 Bürgerinnen und Bürger aus der Region Landshut verschieden.
Die Impfbereitschaft bleibt auf anhaltend hohem Niveau: Am gestrigen Donnerstag wurden 798 Impfungen am Impfzentrum des Landkreises Landshut verabreicht. Der Großteil ist wieder auf die Auffrischungsimpfungen entfallen, 64 Personen wurden zum ersten Mal gegen das Corona-Virus geimpft.