v. l.: Landrat Peter Dreier und MdL Helmut Radlmeier sprechen sich für die Gründung eines Klinikverbundes in der Region Landshut aus. - Foto: Josef Amann.
Landshut - pm (02.08.2022) Start des regionalen Pflegestützpunktes, Standort des Medizincampus Niederbayern, gemeinsame Übernahme des Kinderkrankenhauses: Die Liste der Projekte, bei denen Stadt und Landkreis im Bereich Medizin und Pflege eng zusammenarbeiten, wird immer länger. MdL Helmut Radlmeier und Landrat Peter Dreier ist das aber nicht genug: Sie sprechen sich für einen Klinikverbund aus.
Mit welchem Erfolg der Landkreis und die Stadt Landshut zusammenarbeiten, zeigt sich gerade in den letzten Wochen und Monaten: Vor kurzem wurde Niederbayerns erster Pflegestützpunkt in Landshut offiziell eröffnet. Damit verfügen die Bürgerinnen und Bürger der Region zum ersten Mal eine zentrale Anlaufstelle für Fragen zum Themenkomplex Pflege. „Das ist ein Musterbeispiel für die gute Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis", fasste Helmut Radlmeier, Mitglied im Landtags-Ausschuss für Gesundheit und Pflege, zusammen. Landrat Peter Dreier wiederum dankte dem Abgeordneten, dass er die Idee zum Pflegestützpunkt hatte und diesen als „Antreiber" vorangebracht habe.
Landrat und Landtagsabgeordneter sprachen auch über den Medizincampus Niederbayern, bei dem Landshut als Standort gesetzt ist. „Dafür haben wir uns massiv ins Zeug gelegt", so Dreier. Die gemeinsame Bewerbung von Klinikum und LAKUMED ist für beide ein Beweis dafür, dass die Landshuter Kliniken immer enger zusammenarbeiten. Das habe man auch während der Corona-Pandemie gesehen, als sich die Krankenhäuser von Stadt und Landkreis hinsichtlich der Besucherregelungen abstimmten, merkte Dreier an.
Die Luft wird dünner
Mit der geplanten Übernahme des Kinderkrankenhauses St. Marien eröffne sich außerdem eine sehr gute Gelegenheit, um diese Zusammenarbeit zu verfestigen: Die Krankenhäuser sollten sich zu einem Klinikverbund zusammenschließen, sind sich Radlmeier und Dreier einig. „Für Krankenhäuser abseits der großen Städte wird die Luft immer dünner", verdeutlichte Radlmeier. Grund seien die stetig strenger werdenden Vorgaben. In immer mehr Regionen würden daher Krankenhaus-Verbünde gegründet. Das wünsche er sich auch für den Raum Landshut, so der Abgeordnete.
Für Landrat Peter Dreier „geht es gar nicht anders". Auf Dauer könnten kleinere Krankenhäuser angesichts des wirtschaftlichen Drucks nicht überleben. Deshalb müsse die Region gemeinsam handeln. In einem Klinikverbund könnte man sich auf die jeweiligen Stärken der einzelnen Krankenhäuser konzentrieren. „Dadurch können wir die Vorgaben erfüllen und alle Standorte sichern", sind Radlmeier und Dreier überzeugt. Darüber hinaus könnte man durch die Verbund-Lösung das Behandlungs-Angebot erweitern. Ein Beispiel sei die Behandlung von Schwerstverletzten. „Von einem Klinikverbund würden alle profitieren: Stadt, Landkreis – und vor allem die Patientinnen und Patienten", so Radlmeier. „Sicher geht die Gründung eines Klinikverbundes nicht von heute auf morgen. Das ist uns klar. Aber jetzt ist die Zeit, um damit zu beginnen", unterstrich Dreier.
Stärkung der Versorgung
Die vielen Details eines solchen Verbundes müsste man mit Experten sorgfältig ausarbeiten. Eine Grundbedingung steht für Dreier und Radlmeier aber fest: Alle Häuser der LAKUMED-Gruppe, das Klinikum sowie das Kinderkrankenhaus sind als Standorte eines möglichen Verbundes gesetzt. „Ziel eines Klinikverbundes ist die Sicherung und die Stärkung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Dafür brauchen wir jedes einzelne Haus", machten Landrat Dreier und Landtagsabgeordneter Radlmeier deutlich.