Im Jahr 2012 wird das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft Lands- hut - Compiègne gefeiert. Unser Bild zeigt das Rathaus der 42.000 Einwohner großen Partnerstadt, 80 Kilometer nordöstlich von Paris gelegen. Für die Volkshochschule Landshut Anlass genug, dieses Jubiläum gebührend zu würdigen.
Dazu schreibt Mathias Treiber, Geschäftsführer der Volkshochschule:
Im Hinblick auf diesen Jahrestag möchte die Volkshochschule (vhs) die Bürgerinnen und Bürger Landshuts einladen, sich mit Frankreich, diesem faszinierenden Land im Herzen Mitteleuropas, dessen Geschichte, Kultur, Sprache und seinen Menschen näher zu beschäftigen. Vielfältige Kontakte und freundschaftliche Beziehungen kennzeichnen heutzutage das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland. Leider war dies in der bewegten Geschichte der beiden Nationen nicht immer so; hier gilt es, sich der besonderen Verantwortung Deutschlands für die dunkelsten Kapitel unserer jüngeren Geschichte bewusst zu sein.
Das Bild rechts zeigt bei der Programmübergabe: Von links Claudia Schachtner, Leiterin des P-Semimars am Hans-Leinbeger -Gymnasium, OB Hans Rampf, Joachm Friedrich Hoppe (vhs-Vorstands - mitglied), Josef Obermaier (vhs-Vorsitzender), Prof. Dr. Christoph Zeitler (stellver - tretender vhs-Vorsitzender), Michael Treiber (vhs-Ge - schäftsführer und Beate Zirngibl (vhs-Verwaltungsleiterin).
Seit 1962 Partnerstadt
Seit 1962 bestehen zwischen Landshut und dem französischen Compiègne im Rahmen dieser Städtepartnerschaft freundschaftliche Kontakte. Compiègne spielt in der Geschichte und in der Außenpolitik eine entscheidende Rolle: die Stadt ist bekannt durch die Unterzeichnung zweier Waffenstillstandsabkommen zwischen Deutschland und Frankreich.
Am 11. November 1918 wurde im Wald von Compiègne der erste Waffenstillstand von Compiègne geschlossen - dieser beendete den Ersten Weltkrieg. Im Juni 1940 wurde der zweite Wa!enstillstand von Compiègne zwischen Deutschland und Frankreich unterzeichnet.
Unter diesen Vorzeichen stand der Beginn der Städtepartnerschaft zwischen Landshut und Compiègne ganz im Zeichen der deutsch-französischen Aussöhnung. In der Partnerschaftsurkunde von 1962 heißt es, die "vereinten Bestrebungen sollten dazu beitragen, eine glücklichere Zukunft unserer Völker in einem vereinten Europa zu verwirklichen".
Die besonders engen Verbindungen zwischen Deutschland und Frankreich sind unter anderem deutlich an der Vielzahl der Städtepartnerschaften zu erkennen, davon gibt es heute über 2.200. Über 385 bayerische Kommunen und sehr viele Schulen sind durch lebendige Partnerschaften miteinander verbunden; so auch im niederbayerischen Landshut.
Hierzu tragen in Landshut - neben dem Oberbürgermeister, Bürgermeistern, Stadträten und der Stadtverwaltung - der Partnerschaftsverein Landshut – Compiègne mit seiner Präsidentin Michaela Schörcher auch Schulpartnerschaften wie zwischen der Staatlichen Berufsschule II Landshut und dem Lycée Technique Mireille Grenet in Compiègne bei.
Einladung an alle zum Mitmachen
Somit möchten wir Sie, die Bürgerinnen und Bürger Landshuts, ermuntern, sich aktiv in die Städtepartnerschaft einzubringen. Was wäre als Einstieg hierzu besser geeignet als ein Schnupperkurs zum Kennenlernen der französischen Sprache?
Oder was assoziieren Sie zuerst, wenn Sie an unser Nachbarland Frankreich denken?
Von Heinrich Heine stammt das Zitat: "Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öf!net er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris".
Wieviel ärmer wäre die Welt, wenn es Paris mit seinem Ei!elturm, den Louvre, Schloss Versailles, die Loire-Schlösser mit Chambord, die Champagne, das Elsass mit Orten wie Straßburg, Colmar und dem malerischen Riquewihr oder das mondäne Cannes und das mediterrane Marseille nicht gäbe?
Welches beeindruckende historische Zeugnis über eine Zeitspanne von mehr als 30.000 Jahren geben die Höhlenmalereien von Lascaux und Chauvet, die Megalithe von Carnac, der Mont-St. Michel, die Tapisserie de Bayeux, die Kathedralen von Chartres, Reims und Notre-Dame in Paris?
Französische Kultur, Literatur, Kunst und Architektur sind grandios - und zuweilen provokativ. Frankreich war schon immer ein Land, welches Künstler inspiriert hat. Es ist untrennbar mit Namen wie Victor Hugo, Marcel Proust, Toulouse-Lautrec, van Gogh, Monet, Edith Piaf, Catherine Deneuve, Philippe Starck und anderen berühmten Künstlern verbunden.
Frankreich ist zugleich das Land der Gourmets und des savoir-vivre. Eine große Anzahl von Bistros, Brasserien, Cafés und Restaurants locken mit ihren köstlichen Angeboten. Dort können Sie die Meisterwerke der französischen Küche kosten: exquisite Menüs, unzählige Käsesorten, Pasteten, Desserts, Salate und natürlich Croissants. Einen kleinen Vorgeschmack bieten unsere kulinarischen Kursangebote im Rahmen des Semesterthemas. Vergessen Sie auch nicht die berühmten französischen Weine und den Champagner; eine Weinprobe der besonderen Art bieten wir Ihnen diesmal auf der Burg Trausnitz an.
Ein ganz besonderer Dank gilt unseren Dozenten sowie den Personen und damit Organisationen, die uns bei der Vorbereitung des Semesterthemas und damit bei der Erstellung des vorliegenden Programmbuches unterstützt haben. Zu nennen sind an dieser Stelle die Kulturbeauftragte der Stadt Landshut, Frau Uta Spies, die Sparkasse Landshut und der Leiter der Geschäftsstelle Altstadt, Herr Bernhard Kastl, Frau Claudia Lachner und das P-Seminar des Hans Leinberger Gymnasiums, Herr Bernd Tremmel, Café Chocolat Landshut, das Kinoptikum Landshut und die 1. Vorsitzende des Vereins Filmzentrum e.V., Frau Christiane Vogel, Frau Stephanie Gilles, Bayerisches Nationalmuseum sowie die bayerische Schlösserverwaltung und insbesondere Herr Walter Rappelt, Verwalter der Burg Trausnitz.
Das gesamte vhs-Team freut sich auf regen Besuch der Veranstaltungen unseres Semesterthemas und für die Jubiläumsfeierlichkeiten erho!en wir eine nachhaltige Wirkung zur weiteren Vertiefung der bayerisch-französischen und französisch-bayerischen Freundschaft. Dabei gilt: man muss sich kennen, um sich zu verstehen.
Bild links das Schloß von Compiegne (Parkseite). Die Technische Universität (1972 gegründet) der Stadt mit 4.200 Studierenden war die erste TU in Frankreich. Compiegne hat bei "nur" 42.00 Einwohnern zusätzlich eine Wirtschaftshochschule. Alle Stadtbusse sind in Compiegne völlig kostenfrei. Die Stadt pflegt viele Partnerschaften, so auch mit Raleigh (USA) seit 1989, mit Shirakowa (Japan) seit 1988, mit Elblag (Polen) seit 2002, mit Huy (Belgien) seit 1959, mit Vianden (Luxemburg) seit 1964, mit Bury Saint Edmunds (England) seit 1967 und mit Kirgat Tivon (Israel) seit 1988./hs