Kumhausen. Am 25. März setzte sich der Sparkassenangestellte Thomas Huber (40), Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler ("Unser Huber"), mit gut 66 Pro- zent gegen Rosi Steinberger (52), Kandi- datin der Grünen, in der Stichwahl durch. Beide (siehe Foto) waren bisher 2. und 3. Bürgermeister der Gemeinde. Huber wurde bereits zum 1. Bürgermeister durch die Wählerinnen und Wähler "befördert".
Rosi Steinberger könnte heute durch die Gemeinderäte vom 3. zum 2. Bürgermeister "befördert" werden. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr und ist öffentlich. Es werden naturgemäß zahlreiche Besucher erwartet. Es ist also ratsam, rechtzeitig zur Sitzung zu gehen, um noch einen Sitzplatz zu bekommen.
Die Vereidigung des neuen Bürgermeisters wird gemäß Gemeindeordnung Franz Bauer als ältester Gemeinderat (Jahrgang 1939) durchführen. Vereidigt wird auch als neuer Gemeinderat und Nachrücker in die Fraktion der Freien Wähler Johann Schmid (Preisenberg). Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Bürgermeisters ist dann als Sitzungsleiter die Durchführung der Wahl des 2. Bürgermeisters. Dafür steht Rosi Steinberger zur Verfügung, obwohl sie nur die kleinste Fraktion (4 Sitze) repräsentiert. Ob auch wieder ein (neuer) 3. Bürgermeister bzw. eine Bürgermeisterin gewählt wird, hat der Gemenderat mit Mehrheit zu entscheiden. Dieses Amt wurde bisher mit keinem Cent entlohnt. Nur der 2. Bürgermeister bekommt 450 Euro im Monat.
Realschule in und für Kumhausen Thema im Kreistag
Die CSU-Fraktion mit Herbert Molitor an der Spitze muß erst noch die herbe Wahlschlappe verarbeiten. Bürgermeisterkandidat Markus Hunger (30) gehört ja dem Gemeinderat nicht an. Er wurde jedoch inzwischen zum stellvertrenden CSU-Vorsitzender gewählt. 2014 will er zum Gemeinderat kandidieren. Die CSU hät sich zugute, mit Bürgemeister Josef Nagl die Gemeinde nicht nur von einer erdrückenden Schuldenlast befreit zu haben, sondern auch zu einer modernen Kommune weiterentwickelt zu haben. Keine andere vergleichbar große Gemeinde sei so stark gewachsen wie eben Kumhausen. Erklärtermaßen will ja der neue Rathauschef die Ausweisung von Baugebieten drastisch einschränken. In seinen Wahlreden sprach er von nur mehr zehn bis zwölf Bauplätzen pro Jahr als Maßstab.
Absoluten Vorrang dürfte die Sanierung der Schule haben. Aktuell ist ja auch wieder das Thema Realschule. In der letzten Sitzung des Kreisausschusses (23.04.) wurde darüber im Zusammenhang mit der schon wieder notwendigen Erweiterung der Vilsbiburger Realschule debattiert. Demnächst kommt das Thema in die Kreistagssitzung. Landrat Eppeneder hat ja dem Bürgermeisterkandidaten Markus Hunger in seinen Wahlreden durchaus Mut gemacht als dieser Kumhausen als Standort für eine neue, zusätzliche Landkreisrealschule ins Spiel gebracht hat.
Nagl in den Kreistag, Steinberger in den Landtag?
Die Kumhausener CSU wird sich neu formieren. Schon bei der Kommunalwahl 2014 soll die Wende zum Besseren eingeleitet werden. Bürgermeister Josef Nagl kann jetzt befreit von allen Amtssorgen seine Ruhestand genießen. Nicht ausgeschlossen, dass er 2014 als Kreistagskandidat in die Politik zurückkehrt.
Rosi Steinberger wird also heute wohl landkreisweit die erste grüne 2. Bügermeisterin. Sie ist ja auch Kreisrätin und parteipolitisch grüne Kreis- und Bezirksvorsitzende. Als solche hat sie beste Aussichten, im Herbst 2013 in den Landtag gewählt zu werden. Damit bekäme Kumhausen eine beinahe ideale professionelle Doppelspitze. 2014 könnte dann schon Andreas Steinberger, einer der beiden Söhne als Gemeinderatskandidat dazukommen. Er ist aktives Mitglied der grünen Jugend./hs