Kumhausen. Gibt es zwei Gewinner der Bürgermeisterwahl? Klar, 2206 Wähler haben am Sonntag FW-Kandidat Thomas Huber (40) mit einer knappen Zwei-Drittel-Mehrheit (64.99 %) zum neuen Rat- hauschef gewählt. Er bekam nochmals 181 Stimmen mehr als beim ersten Wahlgang, also 1422. Rosi Steinberger erzielte bei der Stichwahl dagegen 77 Stimmen weniger, also nur mehr 766.
An der Stichwahl beteiligten sich nur mehr 2206 Wahlbrechtigte (56,38 Prozent), während es am 11. März noch 2529 (64.99 Prozent) waren.
Noch am Wahlabend wurde bekannt, dass die jetzige 3. Bürgermeisterin Rosi Steinberger (52) nicht zuletzt aufgrund ihrer guten Wahlergebnisse gern zur 2. Bürgermeisterin "befördert" werden möchte. Sie hat ja immerhin den CSU-Kandidaten Markus Hunger klar hinter sich gelassen. Andererseits stellt die CSU im Gemeinderat mit sechs Sitzen die stärkste Fraktion vor den Freien Wählern (5, plus 1. Bürgermeister), den Grünen (4) und dem parteilosen Hans Biberger.
Da der jetzige 2. Bürgermeister am Mittwoch, 2. Mai, als neuer hauptberuflicher Bürgermeister vereidigt wird, muß die Position des 2. Bürgermeisters neu besetzt werden. Steinberger und Huber haben sich im Wahlkampf nie gegenseitig attackiert. Das tat in den öffentlichen Wahlversammlungen lediglich CSU-Kandidat Hunger. Er griff mehrmals FW-Kandidat Huber direkt an. Freilich gab es da auch einen zweiten Wahlkampf an den Stammtischen und per Flüsterparolen. Auch Amtsinhaber Josef Nagl machte kein Helhl aus seiner Meinung, dass Thomas Huber dem Stress des zeitraubenden Bürgermeisteramtes (60-Stundenwoche) womöglich nicht gewachsen sein könnte.
Kein Zweifel, Rosi Steinberger wäre eine starke 2. Bürgermeisterin. Sie hat mit ihrer Fraktion die letzten Jahre stets gut und loyal mit den FW-Gemeinderäten zusanmengearbeitet. Sie wird wohl sicher 2013 als niederbayerische Spitzenkandidatin der Grünen zum Landtag kandidieren. Dann bekäme Kumhausen eine enorm starke Doppelspitze: 1. BM Huber & 2. BM MdL Steinberger. Nach der Gemeinderatswahl 2014 müssen der 2. und 3. Bürgermeister sowieso neu von dann 20 Gemeinderäten gewählt werden. Die Mehrheiten können sich bis dahin deutlich verschieben, zumal auch die SPD in den Gemeinderat will und wer weiß, womöglich treten auch Piraten zur Kommunalwahl 2014 an.
Sofern Rosi Steinberger neue 2. Bürgermeisterin wird, müßte eigentlich folgerichtig auch ein neuer 3. Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin gewählt werden. Das könnte der frühere FW-Fraktionschef Michael Kreitmeier werden, heißt es. Das Amt des 2. Bürgermeisters wird mit 450 Euro monatlich entlohnt. Die dritte Bürgermeisterin bekommt in Kumhausen bisher gar nichts. Da müßte man vielleicht eine gerechtere Entlohnung finden./hs