Das Skulpturenmuseum im Hofberg - Leitung Stefanie Weinmayr - lädt am Sonntag, 19. Oktober, unter dem "Motto "crossover" zu einer öffentlichen Themenführung - diesmal zum 86 Jahre alten Kriegerdenkmal in der Neustadt (Foto) - ein. Eintritt: 3.50 Euro, ermäßigt 2 Euro. - Anmeldungen unter Tel. 0871/89021 - Fax 890223 - Treffpunkt Museum im Hofberg. Anmeldung per Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Der Schildträger des Kriegerdenkmals in der Neustadt hält das Landshuter Wappen vor der Brust. Versinnbildlicht es den Stolz der Stadt? Zeigt es die Stadt als Stifter des Denkmals? Zehn Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs -also 1928 - wurde das Kriegerdenkmal in der Neustadt eingeweiht.
Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg seine Opfer zu fordern. „Den Trauernden zum Trost" so steht es auf dem Kriegerdenkmal geschrieben. Den Opfern sollte gedacht werden, sie sollten in Erinnerung bleiben, nicht in Vergessenheit geraten. So wurde in den 1920er Jahren ein Wettbewerb ausgerufen, dessen Gewinner nun in der Neustadt betrachtet werden kann: „Deutsche Eiche". Wie wirkt das Kriegerdenkmal heute? Inwieweit hat sich der Bezug der Menschen zu dem Denkmal verändert? Und welche unterschiedlichen Wege des Gedenkens und Erinnerns gibt es? Letzteres wird vor allem durch einen Vergleich des Kriegerdenkmals, das 1928 eingeweiht wurde, und den Denk- und Mahnmälern Fritz Koenigs für die Opfer des Zweiten Weltkriegs deutlich: Symbolsprache trifft auf Reduktion, Personalisierung auf Anonymität und Hoffnung auf Ausweglosigkeit.
Den Opfern ein Denkmal gesetzt, das haben beide Künstler, der Bildhauer Fritz Koenig und der Wettbewerbsgewinner Wilhelm Lechner. Was allerdings mit einem Denkmal geschieht, ob es wahrgenommen wird oder in der Eile des Alltags gar nicht mehr gesehen wird, ob der Betrachter sich auf seine Ausdruckskraft einlässt oder die Geschehnisse verdrängt, ob gedacht und erinnert wird oder das Denkmal vielmehr als ein Artefakt der Vergangenheit angesehen wird, das liegt nicht mehr in der Macht der Künstler und auch nicht in der der Kunstwerke.
Die neue Reihe ‚Skulpturenmuseum crossover' setzt unter verschiedenen Gesichtspunkten die Kunstwerke des Bildhauers Fritz Koenig mit Werken aus der Landshuter Alt- und Neustadt in Bezug. Dieser zweiten Themenführung ging die Zusammenschau der Stadtresidenz und den Kunstwerken Fritz Koenigs voraus. Ihr folgt eine weitere Führung unter dem Titel „Herr, lehre mich, dass es ein Ende haben muss" am 8. November um 15 Uhr. Dabei werden die Epitaphe der St. Martinskirche in Zusammenhang mit den Kunstwerken Fritz Koenigs betrachtet. Ziel der Reihe „Skulpturenmuseum crossover" ist es, einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen, neue Beziehungen und Zusammenhänge zu erkunden und Landshut als eine Kunststadt zu erfahren. Unter dem Titel „Kriegserinnerung" werden nun am 19. Oktober um 11 Uhr zuerst die Kunstwerke im Skulpturenmuseum betrachtet, bevor ein Besuch des Kriegerdenkmals in der Neustadt folgt.