Landshut - pm (16.04.2019) Autor Peter Mannsdorff kann aus erster Hand berichten, wie es ist, mit Psychosen zu leben. Er verarbeitet seine Krankheit, indem er schreibt. Auf Einladung des Landshuter Psychose-Seminars und der Stadtbücherei kommt er am Mittwoch, 8. Mai, um 19 Uhr, ins Lesecafé der Stadtbücherei im Salzstadel, um aus seinem Jugendroman „Party im Kopf“ zu lesen. - Peter Mannsdorff aus Berlin hat mit seinem Jugendroman „Party im Kopf“ und einer lebensfrohen Schreibweise versucht, gegen Vorurteile und Stigmatisierung psychisch Erkrankter vorzugehen.
Das Landshuter Psychose-Seminar hat 2018 begonnen und feierte im März 2019 sein einjähriges Bestehen. Deutschlandweit startete das erste Psychose-Seminar bereits vor 30 Jahren in Hamburg. Dabei trifft man sich, auch in Landshut, im Schnitt einmal im Monat zum Austausch auf gleicher Augenhöhe. Von Psychosen Betroffene, deren Angehörige, Profis und Interessierte sind zu allen Terminen eingeladen. Die zur Diskussion angebotenen Themen haben alle direkt oder indirekt mit Psychose zu tun. Psychose meint eine Erkrankung wie Schizophrenie, Depressionen und Manien, die weder für Erkrankte noch für Angehörige leicht zu meistern ist. Mit anderen ins Gespräch zu kommen, über den Tellerrand zu sehen, Verhalten zu verstehen und gemeinsam einer Stigmatisierung in der Gesellschaft entgegen zu wirken – das sind die Ziele, welche alle Beteiligten gemeinsam verfolgen.
Peter Mannsdorff aus Berlin hat mit seinem Buch „Party im Kopf“ versucht, gegen Vorurteile und Stigmatisierung psychisch Erkrankter vorzugehen. Er beschreibt einen an einer bipolaren Psychose erkrankten Vater, der mit seinem 13-jährigen Sohn zusammenlebt. Das Auf und Ab der Erkrankung, das Pendeln zwischen manisch-depressiven Stimmungen und Affektstörungen spiegelt sich im Alltag der beiden. Durch die lebensfrohe Schreibweise des Autors liest sich das Jugendbuch sehr kurzweilig und unterhaltsam. Wenngleich im Hintergrund die Bedeutung und belastende Auswirkung der Erkrankung vor allem für den 13-jährigen Robbi deutlich spürbar wird und zum Nachdenken anregt.
Wer sich persönlich mit der Erzählung und der Thematik beschäftigen möchte, ist am 8. Mai um 19 Uhr in das Lesecafé der Stadtbücherei im Salzstadel eingeladen. Die Lesung ist offen, kostenfrei, für jedes Alter geeignet. Fragen sind im Anschluss gerne willkommen.