Landshut - pm (12.07.2019) In der Ausstellung „Landshut in der Moderne“ im LANDSHUTmuseum sind noch bis Ende Juli Erinnerungsstücke an die bekannte Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler (*18.06.1940 in Darmstadt, †16.01.2019 in Landshut) zu sehen. - »Ich bin Mirjam Pressler. Und ich hatte eine beschädigte Kindheit, und ich finde es faszinierend, wie Kinder und Jugendliche es schaffen, sich aus Scherben eine Identität aufzubauen und einen Lebensentwurf zu finden. Das ist das, was mich am meisten interessiert an Menschen.« -
Mirjam Pressler wusste, wovon sie sprach. 1940 als uneheliches Kind einer jüdischen Mutter geboren, kam sie zu Pflegeeltern, dann ins Heim. Später studierte sie dann Malerei und Sprachen in Frankfurt am Main und in München. Einige Zeit verbrachte sie in einem Kibbuz in Israel. 1980 veröffentliche die alleinerziehende Mutter dreier Töchter ihr erstes Buch, den Roman »Bitterschokolade«. Über dreißig weitere Bücher folgten.
Ihre Themen waren die eigene beschädigte Kindheit und die Shoa, die Verfolgung der Juden. Daneben machte sie sich einen Namen als Übersetzerin von mehr als 300 Büchern – vor allem aus dem Englischen, dem Hebräischen und dem Niederländischen. Ende der 1980er Jahre übersetzte sie die kritische Gesamtausgabe der Tagebücher von Anne Frank.
Mit ihren Kinder- und Jugendbüchern brachte sie einen neuen Ton in die Jugendliteratur und erhielt dafür zahlreiche Preise und Auszeichnungen, etwa das das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland oder den Deutschen Jugendliteraturpreis für »Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl
hinstellen«. 2017 erhielt sie den Kulturpreis der Stadt Landshut, wo sie seit 2007 lebte