Kuratorin Laura Rösler: "Thema Heimat ist so alt wie die Menschheit selbst.“ - Fotos: W. Götz
Landshut - gw (23.09.2019) Die Deutsch-Chinesische-Gesellschaft will Menschen zusammenbringen. Die Kunstausstellung, die gestern in der Rathausgalerie eröffnet wurde, stellt einen Baustein dazu dar, betonte DCG-Vorsitzender Bernd Einmeier, vor den 50 Gästen. „Denn China ist anders und wir wollen China verstehen und kennenlernen“. Oberbürgermeister Alexander Putz fügte an: „Durch Begegnungen baut man Vorurteile ab.“ Er selbst hat im Land der Mitte „wunderbare Menschen kennengelernt.
Erst vor knapp einem Jahr gründete sich in Landshut die Deutsch-Chinesische-Gesellschaft (DCG) mit dem Ziel den Austausch zwischen beiden Ländern und Kulturen im Bereich Wirtschaft, Bildung und Kultur aktiv zu unterstützen. Die Ausstellung „Was ist Heimat?“ bildet einen weiteren Baustein für die Verständigung zwischen beiden Völkern. Sechs Künstler zeigen ihre Interpretationen zu dem Thema.
„In diesem Raum werden Geschichten erzählt“, begrüßte Bernd Einmeier die Gäste bei der Eröffnung und kündigte an: „Das wird noch nicht die letzte Ausstellung sein.“ Sein Dank galt der phantastischen Unterstützung durch die Stadt und den Sponsoren, die diese Kunstpräsentation ermöglicht haben.
Oberbürgermeister Alexander Putz (links) und DCG-Vorsitzender Bernd Einmeier wollen durch Begegungen Vorurteile abbauen.
Oberbürgermeister Alexander Putz nannte den Titel der Ausstellung „ein interessantes Motto“. So gibt es für den Begriff „Heimat“ im französischen oder angelsächsischen keine direkte Übersetzung. Im tschechischen etwa wird er sehr treffend mit „Elternerbe“ beschrieben.
Viele der gezeigten Bilder zeigen Natur. Alexander Putz regt dies selbst zum Nachdenken an und erinnert ihn dabei an seine eigene Heimat, den Wienerwald.
Durch die DCG treffen sich Chinesen, die in Landshut leben aber sich zuvor selbst noch nicht gekannt haben, lobte Putz das Engagement des Vereins. Insgesamt hilft die Initiative durch Begegnungen Vorurteile zwischen Deutschen und Chinesen abzubauen. Er selbst hat während zwei Chinareisen dort „wunderbare Menschen kennengelernt“.
Bernd Einmeiers Vorstandskollegin Guo Nan will diesen Austausch im Bereich Wirtschaft, Bildung und Kultur voranbringen. Beispielweise durch Schülerdelegationen, die sich gegenseitig besuchen oder durch Kunstprojekte, wie die derzeitige Ausstellung in der Rathausgalerie.
Guo Nan: Menschen sollen sich aus dem Herzen begegnen.
Gerade durch Kunst „lässt sich eine Brücke ausfbauen“. „Wir nehmen die Heimat mit, egal wohin es uns verschlägt“, weiß Guo Nan aus eigener Erfahrung. In Landshut hat sie ihre zweite Heimat gefunden. „Daher wollten wir das Thema 'Heimat' zum Thema unserer ersten Ausstellung wählen“ und Guo Nan zitierte dazu ein Chinesisches Gedicht: „Heimat ist dort, wo mein Herz liegt.“
Für die Kuratorin der Ausstellung, Laura Rösler, ist das Thema Heimat „so alt wie die Menschheit selbst“. Gerade durch die Globalisierung oder die Flucht von Menschen wird das Thema immer aktueller, so Rösler. Daher wird jeder Betrachter der ausgestellten Werke das Thema ganz unterschiedlich interpretieren. Es wird immer öfter zur Normalität, nicht an dem ein und dem gleichen Ort zu leben, zu wohnen und zu arbeiten.
Neben den Künstlern waren auch die Stadträte Margit Napf, Bernd Friedrich und Tilman von Kuepach sowie Hochschulpräsident Karl Stoffel bei der Vernissage anwesend.
OB Putz zusammen mit den Künstlern und Organisatoren der Ausstellung in der Rathausgalerie.
Die Ausstellung umfasst Tusche-Zeichnungen, gefühlvolle Landschaften, melancholische Bergzüge und abstrakte innere Landschaften. Kurzum „ein starkes Gefühl, das Heimat beschreibt.“ Gezeigt werden Werke von: Mei Zhou, Hai Yan Waldmann-Wang, Chao Song, Christine Rieck-Sonntag, Nina Seidel-Herrmann und Wolfgang Rösler.
Die Ausstellung ist bis zum 6. Oktober im Rathaufoyer zu sehen von Dienstag bis Freitag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr sowie am Samstag von 11 bis 17 Uhr.