Eine Ausstellung, die zur Reflektion des Vergangenen einlädt und ein Tor zur eigensten Wahrnehmung öffnet.
Landshut – pm (10.12.2020) Unter dem Titel beyondBLACK zeigen die Galerie LAPROJECTS eine Ausstellung, die der Farbe Schwarz gewidmet ist, der Farbe, die ihr bedeutendster zeitgenössischer Protagonist Pierre Soulages die Farbe des Lichts genannt hat.
Die Farbe Schwarz hat im sich wandelnden sozialen Kontext der Geschichte immer eine besondere Rolle gespielt: als Ausdruck des Bösen, der Magie, der Trauer, der Macht, des Festes, der Eleganz. Ebenso in der Kunst – und das nicht erst seit dem 20. Jahrhundert, wie wir aus der Betrachtung der Bilder von Caravaggio, Velasques oder Manet wissen. Schwarz ist und bleibt die „aktivste“ Farbe, auch in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Schwarzen Quadrat von Malewitsch signalisiert sie das Ende aller Bilder; in den Bildern von Ad Reinhardt und Mark Rothko wird sie zum Ausdruck der absoluten bildlichen Reduktion. Für Künstler der Nachkriegsgeneration wie Henri Matisse, Lucio Fontana, Pierre Soulages und die Künstler der ZERO Gruppe ist Schwarz die Farbe der Überwindung und des Neuanfangs. Und für Theodor Adorno sind „alle gelungenen (radikalen) Kunstwerke von der Grundfarbe schwarz“.
Schwarz, im Dialog mit anderen Farben, hat die Kraft diese zu verändern und zu verstärken. Losgelöst von diesem Dialog entwickelt Schwarz eine jenseitige Qualität, die Pierre Soulages sein outrenoir nennt: „es geht also nicht um etwas, was wir sehen; sondern es geht um das Gefühl, das dieses Schwarz auslöst. Das Gefühl, die Ahnung von dem, was dahinter, auf der anderen Seite verborgen sein mag“.
Diese Ausstellung in der dunklen, der staden Zeit, zeigt in den Bildern und Skulpturen der 26 beteiligten Künstlerinnen und Künstler all diese Facetten der Farbe Schwarz: Schwarz als die Farbe, die zum Nachdenken einlädt, Schwarz als das Tor von der Wahrnehmung zum Gefühl.
Zu den in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler zählen Frank Badur, Michael Berman, Enzo Cucchi, Alfonso Fratteggiani Bianchi, Anton Kirchmair, Jannis Kounellis, Siegfried Kreitner, Joseph Kossuth, Alf Lechner, Russell Maltz, Winfried Muthesius, Pavel Olszynski, Achim Pahle, Tristano di Robilant, Rolf Rose, Michael Sailstorfer, Julia Schewalie, Richard Serra, Robert Schad, Wanda Stolle, Malgorzata Szymankiewicz, Antoni Tapies, Jeremy Thomas, Alessandro Twombly, Peter Weber und Ryszard Winiarski.
Aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen findet keine Eröffnungsveranstal-tung statt. Die Ausstellung ist vom 10. Dezember bis 13. Februar 2021 (außer 22. Dezember bis 2. Januar 2021) Donnerstags von 17 bis 20 Uhr, Freitags von 11 bis 18 Uhr und Samstags von 11 bis 15 Uhr Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.
Einlass erfolgt entsprechend den geltenden Corona-Regeln mit Mundschutz, Abstand und Hände-Desinfektion.