Die Vernissage zu „Landshut ist Koenig-, ist Herzog-Stadt“ im Kloster Seligenthal findet am Freitag, 11. November, um 15 Uhr statt.
Landshut - pm (08.11.2022) Die Präsentation des Roman -Herzog- Archivs (kuratiert von Richard Hillinger - Raum und Gedächtnis) in der Ausstellung: Fritz Koenig. Kultbild. Aus Werk und Sammlung – Das KOENIGmuseum zu Gast in der Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal dokumentiert auch die persönliche Korrespondenz der beiden Landshuter Protagonisten. Fritz Koenig erinnerte sich an die Zeit, als er in Landshut das gleiche Gymnasium wie Roman Herzog besuchte: "Er war der beste Schüler und ich war der Schlechteste."
Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog geht in seiner Eröffnungsrede zum Fritz Koenig Museum auf die enge Verbundenheit mit Koenig und dessen Werk ein: „Ich habe sein Werk länger verfolgt, als Fritz Koenig vielleicht selber ahnt." „Fritz Koenig war der bedeutendste Interpret des Holocaust in der deutschen Kunst“, so Eike Schmidt, Direktor der Uffizien in Florenz.
Der Name des Bundespräsidenten Roman Herzog wird oft mit der sogenannten „,Berliner Rede" verbunden. Eine Entscheidung von historischer Tragweite ist hingegen die Proklamation Roman Herzogs, mit der er am 3. Januar 1996, den 27. Januar zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus festlegte. Während der NS-Zeit ermordeten die Nazis in Auschwitz über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
Roman Herzog war der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, der das ehemalige Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau besuchte. Das einschneidendste Erlebnis im April 1945, das mit dem Verbrechen des Dritten Reiches verbunden ist, erlebte Herzog unmittelbar vor der Haustür: Mehrere tausend KZ- Insassen wurden durch die Stadt Landshut getrieben, auch durch die Regensburger Straße.
"Das ist eines der beherrschenden Bilder meiner Jugend und fast schon eine traumatische Erinnerung für mich und einer der Gründe für meine politische Überzeugung", sagt Roman Herzog. Der Anblick der erschöpften und gequälten KZ-Insassen wurde bestimmend für mein ganzes politisches Denken."
"Worauf es jetzt ankommt, ist, aus den Erfahrungen jener Zeit die Konsequenzen für unser politisches Verhalten - sowohl im Inneren als auch in der Außenpolitik - zu ziehen: Frieden, Ablehnung jeder Diktatur, absoluter Vorrang der Menschenrechte, Ablehnung jeglichen Radikalismus..." Roman Herzog
Auswahl der Exponate:
- Horeb-Stein, Mosesberg (10 Gebote).
- Kerzenständer aus Yad Vashem,
- Geschenk zum offiziellen Staatsbesuch in Israel im November 1998.
- Mein Bruder Hiob mit Widmung an Christiane Herzog.
- Bürgerliches Gesetzbuch von 1899 mit handschriftlichen Eintrag seines Schwiegervaters Pfarrer Kraus.
- Verfassungsrecht des Deutschen Reiches von 1872.
- Schreibtischgarnitur (Silber) mit zwei Tintenfässern und
- Schreibfeder, Staatsgeschenk des argentinischen Präsidenten Carlos Menem
- Äthiopisches Priesterkreuz
- Original Stacheldraht des Eisernen Vorhangs