Frei miteinander reden zu können ist für den Freisinger Künstler Pepito Anumu Zeit seines Lebens nue selbstverständlich gewesen und ein zentrales Thema seiner ausdrucksstarken Bilder. Sein dringender Wunsch Fragen zu stellen und Themen anzusprechen, die die Gesellschaft seines Mutterlandes Togo beherrschten, brachten den damaligen Jurastudenten in Lebensgefahr. Mit 25 Jahren musste er daher seine Heimat verlassen.
Er floh nach Europa. Zunächst lernte er Englisch, da das Ziel seiner Flucht bei seiner Tante in England lag. Doch es kam anders als geplant und er landete in Deutschland. An seinem neuen Domizil angekommen holte es ihn wieder ein, das freie Reden. Diesmal fehlten ihm nicht die Inhalte sondern die Worte und Sätze. Mit unermüdlicher Beharrlichkeit und Ausdauer erkämpfte er sich bei den Behörden die Teilnahme an Sprachkursen, oder finanzierte sie sich mühsam selbst. Er rang erfolgreich um jeden Ausdruck und es gelang ihm sich die fremde Sprache zu erobern. Für ihn war klar, dass er ohne Sprache in seiner neuen Heimat nie wirklich ankommen würde.
Pepito Anumu hatte Glück, denn er brachte schon aus seiner Heimat die Anlage einer weiteren, universellen, Sprache mit. Die Kunst. Sie ermöglichte ihm unter anderem zu Zeiten der „Sprachlosigkeit" und auch heute noch sich jenseits von Worten und Grammatik auszuzudrücken. Hier findet er einen Raum, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen.
Mittlerweile lebt Pepito Anumu seit über 10 Jahren glücklich mit Frau und Sohn in Freising. Er arbeitet in einem lokalen Handwerksbetrieb und richtet sich so oft wie möglich auf dem Küchentisch sein Atelier ein. Mit Acrylfarbe auf Leinwand reflektiert der gebürtige Togoer nun mit Leidenschaft und Optimismus über das gesellschaftliche Miteinander. Es tummeln sich meist viele Menschen, manchmal auch Tiere, in den vielgestaltigen Szenen. Die leuchtende Farbpalette dieser lebhaften Gemälde ist hierbei ausgesprochen weit gefächert und schlägt Brücken zwischen seiner alten Heimat Afrika und seinem neuen Leben in Europa.
Die Vernissage zur Ausstellung „reden ist bunt" findet statt am Freitag den 25. April, um 19.30 Uhr im Café International, begleitet von mitreißenden Rhythmen der Trommelcombo "Pescho".
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Haus International zu sehen: Dienstag bis Donnerstag von 9.00 – 12.00 und 14.00 – 17.00 Uhr und Freitag von 9.00 – 12.00.
Die Öffentlichkeit ist zur Vernissage und Ausstellung herzlich eingeladen.