„Iron Man 3“: Comicfilm ganz nach Amerika-Geschmack – Bösewicht bedroht den Präsi

Iron Man PlakatFrüher wurde zum guten Buch gegriffen, später als die Leselust geringer wurde, waren Eltern und Lehrer schon froh, wenn ihre Schützlinge in einem Comicheft blätterten. Heute wird der Comic für Kids ab zwölf Popcorngerecht und inklusive 3D-Effekt auf die Leinwand projiziert. Na Bitte, klappt doch: Aus lesen wird berieseln lassen.

Die Amerikanische Berieselungstechnik schafft es auch immer Action und Science-Fiction gerecht, das Gute vom Bösen zu polarisieren. Diesmal muss ein Bin-Laden-Verschnitt herhalten, der ... na ihr wisst schon ... den Präsidenten der Vereinigten Staaten mächtig ärgert. Alles so aufbereitet, dass es auch Kinder ab zwölf verstehen.

Vielleicht sollte man sich „Iron Man 3" auch besser mit dem Jungvolk in der Nachmittagsvorstellung ansehen, anstatt die Nachtvorstellung mit Volljährigen zu wählen. Es war eher todernst im dunklen Saal, keiner hat die Ironie der Witze kapiert, keiner hat gelacht, geschweige denn geschmunzelt. Beim „Licht an" während des Abspanns waren rundum nur gelangweilte Gesichter zu sehen.

Zwölfjährige werden sich auch kaum für die Ironie des Witzes interessieren, sondern wollen sich viel mehr die bildgewaltige Zack-Bumm alles wird kaputt Tricktechnik reinziehen. Davon gibt es in „Iron Man 3" genug. An Metalldeformationen scheitert es wahrlich nicht.

Obendrauf trifft Iron Man auch noch den netten Youngster (so geschätzte 14 Lenze alt) der dem Weltbeschützer tüchtig aus der Patsche hilft, mit Smartphone und Ladegerät für seinen Blechanzug. Ein Vorbild für alle „Jugend forscht" Typen.

Der weltrettende Eisenmann hat Gott sei Dank ein ganzes Arsenal Schutzanzüge in seiner Heimwerkstatt gebunkert. Wegen technischer Ausfälle muss Iron Man seine Rüstung öfters mal wechseln und braucht ab und dann mal Ersatzteile, die dann – glühend wie ein Meteorit – aus heiterem Himmel just in time herangeflogen kommen. Da werden Kinderaugen groß.

Doch immer wieder muss Iron Man seine schützende flugtaugliche Panzerung verlassen. Technik ist eben nicht alles und das verleiht dem Superhelden das menschliche etwas.

Dennoch: Die Halbwertszeit von „Iron Man 3" beschränkt sich auf einen Tag. Dann ist der Film bis auf wenige Bilder wieder aus dem Bildgedächtnis der Sinneswahrnehmungen gelöscht. So schnell also kann unser Gehirn unnötigen Ballast wieder abwerfen.

Was bleibt, ist der Hörgenuss an einen imposanten Soundtrack.

 

Gesehen im Kinopolis

 

Szenenbilder:

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Trailer:

Irone Man Trailer

 

Regie: Shane Black

Darsteller: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow, Don Cheadle...

Genre: Action , Science-Fiction

Laufzeit: 131 Minuten

freigegeben ab zwölf Jahren