Den Anfang machen am Freitag, 31. Mai, die aus der Jazz Szene bekannten "Talibam" mit ihrem Low-Budget-Disco-Free-Jazz-Oper, kurz darauf kommen die King Cojones, die schon vor Faella in der Kaserne eine Wansinns-Show hingelegt haben! Zum Finale sind "Kein Vorspiel" verpflichtet, die schon Erfahrungen in Guča dem ursprünglichstem Trompetenfestival sammeln durften.
Oft meint man darauf hin, dass der «Brass Boom» vorbei und der Zug abgefahren sei. Doch nachdem man sich an Trompeten-Madness und Balkan-Disco satt gehört hat, lauscht man wieder noch aufmerksamer dem, was der unermessliche kulturelle Raum im Brass Sound noch alles zu bieten hat, und wofür Trompetenbands von Anfang eine willkommene Plattform waren.
Kein Vorspiel
Unermüdlich und ohne Rücksicht auf Verluste wird seitdem von den neun Landshutern (immerhin in Ostbayern) der Balkanbrass hier im Westen verbreitet, sowohl vor exjugoslawischem als auch vor heimischem Publikum aller Alterstufen gespielt und der Balkanrodeo gesteppt. Dabei war auffallend, dass es "Kein Vorspiel" gelang, etwas von der zügellosen Ekstase und Energie, die sie in Guca erfahren haben, unter das Publikum zu bringen, seien es nun Insider aus dem Osten, Blasmusikfans beim Bluval-Festival in Straubing, die junge „Kein-Bock-Generation" beim Free-and-easy-Festival im Müncher Backstage, Diskogänger im Suxul Club in Ingolstadt oder ganz normale Fussgängerzonenbesucher, die damit überhaupt nicht gerechnet haben.
"Kein Vorspiel" setzt sich aus sechs Blechbläsern und drei Schlagzeugern zusammen. Gefunden haben sich die neun 2002, um damals mit nur sieben Nummern im Gepäck zum "Weltcup der Blechbläser" nach Guca / Südserbien (www.guca.co.yu) zu reisen und sich mit den Besten der Zunft zu messen. Nach einer ekstatischen Woche voller ehrlichem, unverfälschtem und „unvermoiktem" Brauchtum, gegrilltem Fleisch und jeder Menge Slivovic (Sex, Drugs and Rockn Roll auf Balkanart) war klar, dass diese Musik und Lebensfreude in den sogenannten Westen gebracht werden muss.
"Kein Vorspiel", der Name ist Programm, das Cevapcici unter den Hackfleischprodukten, der Slivovic unter den Zwetschgen.
King Cojones
"King Cojones" - das ist Musik mit "Eiern"! Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Gemeinsam bringen diese Schwiegermuttertypen von nebenan treibende Ska-Rythmen gepaart mit schnörkellosem Punkrock auf die Bühnen dieser Provinz.
Gegründet 2009 in den Katakomben der Drei-Helme-Stadt aus Mitgliedern ehemaliger lokaler Bands sind diese Jungs bereit, bis ins hohe Alter Ihre Rente durch Live-Auftritte aufzubessern und Ihren Brüdern und Schwestern im Geiste, die Helden vergangener Zeiten im neuen, aufreizenden "Off-Beat Gewand" zu präsentieren.
Freunde ohrenzerreißender Trompeten und verzerrter Gitarren, Hedonisten mitreißender Off-Beats versammelt Euch zum Tanz!
Talibam
Das Improv-Duo Talibam! bringt eine Low-Budget-Disco-Free-Jazz-Oper mit dem sperrigen Titel "Talibam!
Free Jazz ohne prätentiöses Gedudel, Noiserock ohne Gitarren, bizarre Verkleidungen und hemmungsloses Geblödel: Das New Yorker Duo Talibam! macht es den Kritikern nicht leicht. Fehlt den beiden doch genau der Kunsternst, den man von zwei so versierten Instrumentalisten aus dem Umkreis der aktuellen Improvisations- und Jazzszene erwarten sollte.
Schlagzeuger Kevin Shea, 38 - in Japan gerade zum weltbesten Avantgarde-Perkussionisten gekürt - spielt in diversen Improv-, Jazz- und Alternative-Rock-Bands wie Storm & Stress, Coptic Light, Sexy Thoughts und dem Peter Evans Quartet. Seine Band Mostly Other People Do The Killing wurde vom Jazzmagazin "Downbeat" vor kurzem als beste Nachwuchs-Jazzband geehrt und spielte letztes Jahr einen gefeierten Auftritt beim Jazzfestival in Moers.
Keyboarder Matt Mottel, 29, streunt seit seinem 16. Lebensjahr durch die New Yorker Club-Szene und veredelt mit seinen "electric mind bombs" die Musik solch unterschiedlicher Bands und Künstler wie Awesome Color, Akron/Family, Kenny Wollesen, Chris Corsano, Ras Moshe, Cooper-Moore und Sean Meehan. Seine neueste Formation heißt Shadow Maps.
"Talibam! Goes To Bed with Sam Kulik and Discovers Atlantis" heißt das jüngste Projekt von Shea und Mottel, die dabei von Posaunist Sam Kulik unterstützt werden