Landshut - pm (22.04.2022) Die traditionellen Weltmusik-Konzerte in der Rochuskapelle stehen in dieser Saison im Zeichen von Frieden und interkultureller Verständigung mit Musik aus unterschiedlichen Teilen der Welt. Beim ersten Konzert am 7. Mai spielt das Duo Jazzango, das nordische Melancholie mit südlichem Feuer kombiniert. Das Leben zwischen der langen Nacht und der Mitternachtssonne bestimmt Emotion und Seele der Menschen im Polarkreis.
Gegensätze und virtuose Spannung finden sich auch wieder im facettenreichen Spiel der „großartigen finnischen Sängerin“ (SZ) Tuija Komi und dem preisgekrönten moldawischen Akkordeonisten Vlad Cojocaru. Neben dem Mittelpunkt ihres Programms, dem finnischen Tango, finden sich Jazzstücke, Pop-Balladen oder auch Bossanovas. Und auch der Joik – der gutturale Gesang der Samen, der Ureinwohner Lapplands –, bei dem die Musik wichtiger ist als die Worte, die ansonsten auf Finnisch, Englisch, Deutsch und Spanisch erklingen.
Zum zweiten Konzert am 14. Mai Oktober bewegt sich das Duo Gayané Sureni und Hadi Alizadeh zwischen armenischem Gefühl und kurdischem Rhythmus. Die armenische Sängerin Gayané Sureni singt wunderschöne lebhafte und meditative Lieder ihrer Heimat. Die rhythmischen Akzente dazu setzt der iranische Trommler Hadi Alizadeh auf der persischen Tonbak und der kurdischen Rahmentrommel Daf, gespielt mit beinahe zärtlicher Virtuosität. Die Preisträger des bayerischen Creole-Musikwettbewerbs 2017 brauchen auch bei ihrem zweiten Besuch in der Rochuskapelle keine durchgestylte Bühne und keine aufwändige Lichtshow, um ihr Publikum auf eine intensive Klangreise mitzunehmen.
Monir und Nasir Aziz
Zum Abschluss präsentieren Vater und Söhne Aziz am 21. Mai indische Ragas und afghanische Folklore. Es ist der erste gemeinsame Auftritt in Landshut. Die Brüder Monir und Nasir Aziz sind in und um Landshut sehr gut bekannt. Wichtiger Teil vor allem in Nasir Aziz musikalischer Biografie ist ihr Vater Ustad Rasul Aziz, von dem er schon in frühester Jugend an der Tambur, einem afghanischen Saiteninstrument, unterrichtet wurde. Nasir und Monir flüchten Ende der 80er Jahre aus Kabul nach Pakistan – der Musik wegen, die unter der Talibanherrschaft lebensgefährlich ist. Nach der Rückkehr nach Afghanistan folgen unter anderem Engagements in Japan, Frankreich, Deutschland, Russland und Indien, wo Nasir 2007 ein vierjähriges Stipendium erhält, um klassische nordindische Musik zu studieren. Aus Russland kommen die Brüder 2012 nach Landshut – als wahre Meister auf ihren Instrumenten Sitar und Tabla. Ihr Vater, Ustad Rasul Aziz, war unter anderem musikalischer Rundfunkdirektor in Kabul, vor allem aber ist seine Musik in der arabischen Welt populär. Als bester Tamburspieler Afghanistans hat er über 60 Jahre lang Konzerte dort sowie in Tadschikistan, Usbekistan, Iran, Pakistan und auch in Deutschland und Frankreich gegeben. Seit Anfang 2022 lebt auch er in Landshut.
Es gibt eine beschränkte Platzzahl. Konzertbeginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr. Mehr Informationen über die Konzerte gibt es unter https://studio.kaedinger.de/rochus.
Eine Anmeldung wird empfohlen.Es gibt auch Dauerkarten. Infos und Vorverkauf beim Haus International unter 0871 3194748-0 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.