Der Operettenklassiker „Der Bettelstudent" kommt am 28. Februar erstmals um 19.30 Uhr in das Landshuter Zelt-Theater. Wer es nicht erwarten kann, muß am 7.2. (19.30 Uhr) oder am 8.2. (16 Uhr) in das Passauer Landestheater fahren. - Könnte sich der Mensch doch verschiedene Identitäten zulegen! Wie viel spannender und vielfältiger wäre das Leben.
In der Operette Der Bettelstudent wollen alle Figuren mehr sein, als sie sind. Ein begriffsstutziger Oberst hält sich für einen unwiderstehlichen Schürzenjäger und ausgefuchsten Strippenzieher, eine verarmte Gräfin gibt vor, reich zu sein und ein Bettelstudent verkleidet sich als Fürst. Die vielfältigen Etikettenschwindel führen zu Verwechslungen, Enthüllungen und revolutionären Umtrieben in dieser Operette von Carl Millöcker. Ihre große Popularität verdankt sie dem Melodienreichtum („Mit Geld und guten Worten", „Ach, ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküsst", „Ich hab kein Geld, bin vogelfrei"), den Mazurka-Rhythmen, die auf den Schauplatz Krakau verweisen, und dem musikalischen Spiel mit dem Wiener Idiom, der Heimat des Komponisten.
Der stürmische Annäherungsversuch in Form eines Schulterkusses bringt Oberst Ollendorf eine schallende Ohrfeige von Komtesse Laura ein. So etwas kann ein gestandener Mann natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so schmiedet er eine Intrige gegen die stolze Laura, deren stets hungrige Schwester Bronislawa und die standesbewusste Mutter, Gräfin Palmatica. Er überredet zwei inhaftierte Bettelstudenten, Symon und Jan, sich als Fürst und Sekretär auszugeben, die sich nun bei Palmatica als ideale Ehemänner präsentieren. Im Gegenzug sollen die Männer die Freiheit erhalten.
Mit diesem Klassiker der Wiener Operette bringen Regisseurin Mareike Zimmermann (Die Kuh, die wollt ins Kino gehen) und Ausstatter Michael D. Zimmermann (Gräfin Mariza) den Ringplatz in Krakau und historische Kostüme kombiniert mit Comic-Elementen auf die Bühne.
In den Hauptrollen zu erleben sind: Peter Tilch (Oberst Ollendorf), Stefan Reichmann (Symon), Albertus Engelbrecht (Jan), Ruth Müller/Larysa Chreszczeniuk (Gräfin Palmatica), Claudia Pavone/Kathryn J. Brown (Laura) und Emily Fultz/Mandie de Villiers (Bronislawa).
Es spielt die Niederbayerische Philharmonie unter Kai Röhrig.
Foto & Montage: Peter Litvai