Während im Süden des Landkreises Landshut die Befürworter und Gegner der B15 neu heftig über den Bedarf und den Sinn dieser Straße streiten, quält sich der Verkehr entlang der B299 bei Weihmichl noch immer durch die kurvenreiche Ortsmitte und poltert durch die Ortschaften Unter- und Oberneuhausen, sowie Arth. Wie es bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans mit den angemeldeten Ortsumgehungen dort aussieht, wollte die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Ruth Müller in einer Anfrage wissen.
Mit den Antworten aus dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr besuchte sie am Mittwoch Weihmichls Bürgermeister Sebastian Satzl, um ihm auch weiterhin die Unterstützung bei diesem wichtigen Projekt zu signalisieren. „Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass es im Landkreis Landshut nur ein wichtiges Straßenbauprojekt gibt, das auch noch bekämpft wird", so Müller. „Die Ortsumfahrungen der B299 seien für die Pendlerinnen und Pendler des nördlichen Landkreises und vor allem für die Anlieger in diesen Gemeinden dringend nötig", bekräftige auch Bürgermeister Satzl.
Der Freistaat Bayern hat im März 2013 für den Bundesverkehrswegeplan 184 Projekte mit insgesamt 398 Teilprojekten angemeldet, darunter seien auch 220 Ortsumgehungen, erfuhr die Abgeordnete aus dem Antwortschreiben. Diese Projekte müssen nun priorisiert werden, dazu werden vom Bund auch die entsprechenden Fachgutachter eingeschaltet. Im Deutschen Bundestag wird dann letztendlich über die Aufnahme der einzelnen Projekte in die verschiedenen Dringlichkeitsstufen entschieden.
Für die beiden Ortsumgehungen Neuhausen und Weihmichl liegen genehmigte Entwurfsplanungen vor und die Aufstellung der Planfeststellungsunterlagen für die Ortsumgehung Weihmichl ist bereits in Arbeit, konnte Müller berichten. Das Innenministerium hat sich als Ziel gesetzt, bis 2017 zumindest das Baurecht für die Ortsumfahrung Weihmichl zu schaffen. Müller sagte dem Bürgermeister zu, sich zur Unterstützung direkt an die Mitglieder der SPD-Fraktion im Ausschuss „Verkehr und digitale Infrastruktur" zu wenden. Aus Bayern ist mit Rita Hagl-Kehl aus Landau auch eine Vertreterin aus Niederbayern im Verkehrsausschuss, dessen Vorsitzender der fränkische SPD-Abgeordnete Martin Burkert ist. Die niederbayerische Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl war gemeinsam mit Müller im vergangenen Jahr bereits bei zwei Vor-Ort-Terminen in Weihmichl und konnte so einen Eindruck von der Dringlichkeit dieser Maßnahme gewinnen. „Ziel muss es sein, im neuen Bundesverkehrswegeplan in den „vordringlichen Bedarf" zu kommen", waren sich die Landtagsabgeordnete, die die Strecke Pfeffenhausen-Landshut seit vielen Jahren selber fährt, und der Bürgermeister einig.