Foto: v.l.n.r. Gabi Sattler (Heimleiterin), Ruth Müller, MdL, Karl Ehrenreich (Bgm. Gerzen)
Gerzen - pm (13.09.2018) Zusammen mit Gerzens 3. Bürgermeister Karl Ehrenreich besuchte die Landshuter Landtagsabgeordnete Ruth Müller das Senioren- und Pflegeheim Schlosspark Sanorium. Müller, die seit fünf Jahren im Ausschuss "Gesundheit und Pflege" des Bayerischen Landtags tätig ist, will sich mit ihren Besuchen vor Ort ein Bild vom Alltag der Pflege aber auch von den Herausforderungen im Betrieb eines Pflegeheims machen.
Heimleiterin Gabi Sattler und die Pflegedienstleitung Indra Haselbeck begrüßten die beiden Politiker gleich am Eingang des malerisch inmitten von alten Eichen- und Buchenbäumen gelegenen Seniorenheims.
"Unsere Bewohner, die größtenteils aus der Region Gerzen kommen, schätzen insbesondere die Nähe zur Natur und genießen sommers wie winters die Spaziergänge und den Anblick der Bäume", berichtete Gabi Sattler aus dem Alltag. Mit dabei war auch die Inhaberin Edeltraud Waldinger, die das "Sanorium" liebevoll ihr "Baby" nennt, bei dem sie viele Besonderheiten verwirklichen konnte. "Wir haben die Räume mit einem Kirchenmaler ausgestattet und Wert auf großzügige Räume und viel Platz gelegt, um im Gegenüber des Schlosses auch eine besondere Atmosphäre zu schaffen". Dass dies gelungen ist, davon konnte sich die Landtagsabgeordnete überzeugen. Doch nicht nur äußerlich, sondern eben auch der Geist, der durch das Haus weht, ist von einer besonderen Atmosphäre des Miteinanders und des Teamgedankens geprägt. Um die derzeit 58 Bewohnerinnen und Bewohner kümmern sich 52 Mitarbeiter in der Pflege und im hauswirtschaftlichen Dienst und schaffen durch die relativ kleine Einrichtung auch eine sehr familiäre Atmosphäre. "Wir haben einen guten Kontakt zum Seniorenheim und unsere Mitbürger besuchen auch gerne die Veranstaltungen und Angebote rund um das Sanorium", berichtete Bürgermeister Ehrenreich. So könne man auch sehr unkompliziert zusammenarbeiten.
"Wir erreichen eine Fachkraftquote von 60 Prozent und arbeiten auch sehr gut mit dem Hospizverein Vilsbiburg und dem SAPV-Team zusammen", erläuterte Indra Haselbeck. "Damit ich als Heimleitung weiß, worauf es ankommt, mache ich derzeit selbst die Ausbildung zur Palliativ-Care-Pflegerin", berichtete die engagierte Heimleitung. "Uns ist es auch wichtig, nicht nur in der Pflege, sondern auch in der Technik stets auf dem aktuellsten Stand zu sein", betonte Edeltraud Waldinger. Deshalb lege man Wert auf neue Technik, die beispielsweise das Heben von Bewohnern erleichtert. "Die körperliche Belastung ist heute bei weitem besser, als zu der Zeit, in der ich den Pflegeberuf erlernt habe", stellte Olivia Gippert fest. Aber leider habe man zu wenig Zeit für die Menschen, um die es geht. Die Kontrollen und die Dokumentationen nehmen viel Zeit in Anspruch, deshalb wäre man froh, wenn hier die Politik die Vorgaben vereinfachen würde. "Wir wollen wieder dahin, dass nicht die Selbstverständlichkeiten dokumentiert werden, sondern die Abweichungen von der Regel", so Müller.
Kurzzeitpflege werde derzeit nur eingestreut angeboten, da die Finanzierung nicht ausreichend sei. "Im Pflegestärkungsgesetz ist dies für die pflegenden Angehörigen als Erleichterung vorgesehen, nun müssen wir auch erreichen, dass die Plätze in der Realität vorhanden sind", stimmte die Landtagsabgeordnete zu und berichtete, dass man hier bereits im Landtag aktiv geworden sei.