Foto: Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (rechts) besuchte mit Landshuts MdL Helmut Radlmeier (links) und dem Bauernverband Familie Steckenbiller in Salzdorf.
Salzdorf/Landshut - pm (07.10.2018) Die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber besuchte am Tag der Deutschen Einheit den Milchviehbetrieb Steckenbiller in Salzdorf. Sie zeigte sich von dem Hof begeistert. Es sei ein Vorzeigebetrieb und den Tieren ginge es hier gut.
Kaniber bekräftigte dort in einem agrarpolitischen Gespräch, dass man klar hinter den Landwirten stehen würde. Sie sprach sich weiterhin für die Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft aus: "Wir wollen die bäuerlichen Betriebe über höhere Zuschläge auf die ersten Hektare stärken und wir brauchen einen deutlichen Bürokratieabbau, der den Namen auch verdient hat."
Landshuts Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier hatte das agrarpolitische Gespräch zusammen mit der Landshuter Kreisgruppe des Bauernverbandes organisiert und hieß die Ministerin willkommen. Radlmeier betonte, dass CSU die kleinen bäuerlichen Betriebe unterstützt. Radlmeier unterstrich: "Wir können stolz auf unseren Bauernstand sein." Der Abgeordnete nannte als eine Herausforderung, den Bürokratieabbau weiter voranzutreiben, damit der Landwirt weniger Zeit im Büro und wieder mehr Zeit auf dem Acker und bei seinen Tieren verbringen kann.
Gegen weitere Verschärfungen
Beim Rundgang auf dem Milchviehbetrieb von Georg Steckenbiller unterstrich Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, wie wichtig ihr solche Besuche von Betrieben sind. Ein Besuch vor Ort und der direkte Kontakt zu den Landwirten sei durch nichts zu ersetzen. Die Staatsministerin wusste dann auch, wo den Landwirten der Schuh drückt. So machen dem Berufsstand besonders die stetigen Angriffe und Beschimpfungen zu schaffen. Ein weiteres Problem: Ständig neue Auflagen. Aus erster Hand konnte Kaniber berichten, dass manche Parteien auf weitere Verschärfungen bei der Düngeverordnung bestehen würden. Dabei hätte man diese noch gar nicht so lange. Dafür habe sie kein Verständnis: "Andere betrauern immer den Strukturwandel in der Landwirtschaft, pochen aber ständig auf eine Verschärfung der Gesetze. Zudem wollen sie den Landwirten keine Übergangsfristen gewähren".
Foto: Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (9.v.l.) besuchte mit Landshuts Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier (8.v.l.), Bezirksrätin Martina Hammerl (9.v.r.) und dem Bauernverband den Milchviehbetrieb und die Milchtankstelle der Familie Steckenbiller in Salzdorf.
Zur Frage der Ferkelkastration konnte die Ministerin ganz aktuell berichten, dass sich der Koalitionsausschuss darauf verständigt hat, noch heuer die Übergangsfrist bis zum vollständigen Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration um zwei Jahre zu verlängern. Auch bei den aktuellen Themen wie "Kastenstand und Abferkelbuchten" sprach sich die Ministerin für Übergangsfristen aus. "Es kann nicht sein, dass die Ferkelbauern alle zwei bis drei Jahre neue Ställe bauen müssen", so Kaniber.
Stolz auf Familienbetriebe
Kaniber brach eine Lanze für die bäuerliche Landwirtschaft und sagte, sie sei stolz auf die Struktur, die man in Bayern habe. Als Landwirtschaftsministerin wolle sie mit Investitionsprogrammen den Landwirten weiter unter die Arme greifen. Scharfe Kritik übte Kaniber an den Billigpreisen von landwirtschaftlichen Produkten bei den großen Discounterketten. Das dürfe man nicht hinnehmen: "Hier müssen wir mutig voran gehen. Wir dürfen auch nicht davor zurückschrecken, uns zu wehren."
Kaniber lobte in diesem Zusammenhang Landwirte wie Georg Steckenbiller, die an ihren Milchtankstellen frische Milch zu fairen Preisen anbieten. Milchtankstellen oder Urlaub auf dem Bauernhof seien außerdem wichtige zusätzliche Standbeine für die Landwirte.