Ulrich Dirr (l.) vom Verein Wasserstoffregion Landshut zeigte dem Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier sein Brennstoffzellenauto, den wasserstoffbetriebenen Mirai.
Tiefenbach - pm (31.07.2019) Der Verein H2-Region Landshut hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wasserstofftechnologie in Stadt und Landkreis Landshut zu fördern. Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) besuchte nun Vorstandsmitglied Ulrich Dirr, um sich über die aktuellen Projekte des Vereins zu informieren. Ein Meilenstein soll noch in diesem Jahr erreicht werden.
Ulrich Dirr spricht nicht nur über den Fortschritt, sondern geht - oder besser gesagt fährt - selbst voran: In seiner Einfahrt steht der "Mirai", Dirrs rein wasserstoffbetriebenes Elektroauto. Im Tank und unter der Haube steckt die Technologie von morgen, ist sich Dirr sicher. Der "Mirai" stößt nur Wasserdampf aus. Denn die Brennstoffzellentechnologie wandelt den Wasserstoff in die elektrische Energie für den Motor um. In Zeiten von teils hysterischen Feinstaub- und CO2-Diskussionen eine saubere Alternative. Im Gegensatz zu batteriegetriebenen Elektrofahrzeugen kann das Wasserstoff-Fahrzeug auch mit seiner Reichweite punkten: "Der Mirai fährt bis zu 500 Kilometer weit", erläutert Dirr. Weiterer Pluspunkt: "Er lässt sich in etwa drei Minuten auftanken, also in fast der gleichen Zeit wie ein Benziner oder Diesel", so Dirr. Auf Radlmeiers Frage hin, warum er sich denn auch angesichts der Kosten ein solches Auto angeschafft habe, antwortete Dirr: "Ich wollte es einfach einmal vormachen, dass es funktioniert". Schon seit fünf Jahren engagiert er sich ehrenamtlich im Verein "H2-Region Landshut". Auch wenn es viel Geld und Zeit gekostet habe, das Thema zu platzieren, ist er immer noch aus voller Überzeugung und mit viel Leidenschaft mit dabei.
Heuer noch Wasserstofftankstelle
Zumal der Verein in diesem Jahr wohl einen Meilenstein erreichen wird: Seit langem kämpft Dirr mit seinen Mitstreitern Dr. Ulrich Viethen, Wolfgang Beck und Dr. Andreas Colli sowie mit Unterstützung vom CSU-Bundestagsabgeordneten Florian Oßner für eine Wasserstofftankstelle in der Region Landshut. Dirr erhofft sich davon einen enormen Aufschwung für die Wasserstoffregion Landshut. Es könnte Landshut zu einer Leuchtturmregion machen. Das Ziel ist jetzt in greifbarer Nähe: Ende des Jahres soll die Wasserstofftankstelle auf dem Stadtgebiet Landshut kommen.
Daneben arbeite der Verein bereits an weiteren Projekten. So würde man gerne ein Autohaus in der Region unterstützen, dass nach seinem Umzug das erste energieautarke Autohaus errichten möchte. Die Wasserstoff-Region Landshut verfügt schon über ein sehr gutes Netzwerk, insbesondere zu Forschungsabteilungen von namhaften Autoherstellern.
Ausblick in die Zukunft
Übergeordnetes Ziel sei es, Stadt und Landkreis Landshut zu einer Wasserstoff-Modellregion zu machen. "Dabei spielt Wasserstoff nicht nur als Energieträger die zentrale Rolle, sondern auch als Systemintegrator zwischen der regenerativen elektrischen Energieerzeugung und deren mobiler und stationärer Nutzung und Speicherung", so Dirr. Erzeugung, Verteilung und Speicherung miteinander zu vernetzen, das ist die große Herausforderung. Man will, dass "grüner" Wasserstoff zum Einsatz kommt, der vor Ort erzeugt, gespeichert und verbraucht wird, wobei der für die Elektrolyse benötigte Strom aus Photovoltaik-, Biogas oder Wasserkraftanlagen in der Region stammen könnte. "Wir wollen eine Modellregion entwickeln und eine dezentrale Wasserstoff-Erzeugung und -Versorgung auf die Füße stellen", bekräftigte Dirr.
Damit war er mit Helmut Radlmeier auf einer Linie. Der Freistaat wolle Bayerisches Wasserstoffzentrum aufbauen. Landtagsabgeordnete sagte zu, sich dafür einzusetzen, dass die Wasserstoffregion Landshut dabei berücksichtigt wird. Dirr dankte er, stellvertretend für den Verein, für das starke Engagement, die Technologie in die Region Landshut zu holen.