Großes Interesse brachte man in Frauensattling der Bürgermeisterkandidatin Sibylle Entwistle (rechts) entgegen.
Frauensattling - pm (26.02.2020) Das war ihr Heimspiel. Nachdem Sibylle Entwistle ganz in der Nachbarschaft in Hörasdorf zu Hause ist, war die Wirtsstube gut gefüllt, als sich die Bewerberin für das höchste Amt in der Stadt Vilsbiburg vorstellte. Sibylle Entwistle lobte zunächst die gute Dorfgemeinschaft im Stadtteil.
Dies könne man an einem regen Vereinsleben und am größten und erfolgreichsten Dorffest weit und breit ablesen. Auch finde man in Frauensattling noch ein bodenständiges Wirtshaus und einen kleinen Badeweiher. So könne man auch schnell einmal ins kühle Nass springen ohne in die Stadt fahren zu müssen. All diese Einrichtungen müsse man ständig pflegen und eventuell ausbauen.
Wichtig für den Ort sei, das System des Anrufsammeltaxis noch attraktiver zu gestalten. Es müssten zusätzlich Haltestellen angeboten und die Preise für Jugendliche und Senioren moderater gestaltet werden. Ein großes Anliegen sei die Verbesserung des Radwegnetzes, insbesondere zur Sicherheit von Kindern. So müsse in der nächsten Wahlperiode in Zusammenarbeit mit dem Landkreis die Fahrradroute von Frauensattling nach Binabiburg verwirklicht werden.
Um alle die vorhandenen und berechtigen Wünsche erfüllen zu können, müsse es der Stadt finanziell gut gehen. Stark könne eine Kommune allerdings nur dann sei, wenn es auch der Wirtschaft gut gehe. Daher gelte es, die bisherigen Firmen an ihrem Standort zu halten und neue Unternehmen zu gewinnen. Zu diesem Zweck seien regelmäßige betriebswirtschaftlich Kontakte unverzichtbar. „Hier hilft mir mit Sicherheit die Erfahrung als leitende Angestellte in der freien Wirtschaft“, stellte Entwistle fest. Aber auch der Mittelstand, das Handwerk und die Landwirtschaft hätten Kontakte mit den Entscheidern der Stadt verdient. Dies gelte vor allem für den Einzelhandel in der Kernstadt, der gegen vielfache Konkurrenz zu kämpfen habe. Die Kandidatin sprach auch die ärztliche Versorgung im Raum Vilsbiburg an. Zwar sei der Versorgungsgrad relativ hoch, der Altersdurchschnitt der Mediziner jedoch ebenfalls. Eine wichtige Aufgabe bestehe darin, rechtzeitig junge Ärzte für die Nachfolge zu gewinnen.
In der regen Diskussion wurde der Mangel an Bauland in Frauensattling moniert. Dies führe zu einer Abwanderung bauwilliger jungen Menschen aus dem Dorf. Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher nahm diese Anregung auf, stellte jedoch klar, an die Stadtverwaltung sei bislang noch kein Wunsch nach zusätzlichen Baugebieten herangetragen worden. Sibylle Entwistle kündigte an, diesen Punkt bald klären zu lassen. Außerdem stelle sich die Frage, ob eine Maßnahme der Dorferneuerung für Frauensattling gewünscht werde.