Landshut - pm (17.04.2020) „Wir können stolz sein auf den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, zeigt sich die Landtagsabgeordnete Ruth Müller beeindruckt von den vielfältigen Aktionen der Ehrenamtlichen während der Corona-Krise. Wie gut das in der Praxis klappt, sieht man anhand der zahlreichen Vereine, die ihre eigentlichen Funktionen aufgrund der aktuellen Lage nicht ausüben können. Stattdessen finden sie kreative Lösungen, um ihren Mitmenschen mit Hilfsangeboten zur Seite zu stehen, die sich wegen des Risikos der Ansteckung nicht selbst versorgen können.
Neun Nachbarschaftshilfen gab es bisher im Landkreis Landshut, die sich schon seit vielen Jahren um Versorgungs- und Besorgungsfahrten und Unterstützung im Alltag gekümmert haben. Nun sind es deutlich mehr geworden, die sich unkompliziert gegründet haben. KLJB-Gruppen bieten Einkaufs-Service für ältere Mitbürger an, Frauenbund-Gruppen schließen sich zusammen, um Stoffmasken zu nähen und natürlich funktioniert auch die unbürokratische Hilfe in der direkten Nachbarschaftshilfe.
Dass die Landkreise und kreisfreien Städte nun angesichts der COVID-19 Pandemie mit einem Pauschalbetrag von 60.000 Euro im Rahmen der Initiative „Unser soziales Bayern: Wir helfen zusammen!“ vom Staat unterstützt werden, wertet die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Ruth Müller positiv. „Ehrenamtliches Engagement ist unbezahlbar und verdient unseren höchsten Respekt“, so die Abgeordnete, „und das nicht nur am Tag der Anerkennung von Freiwilligen, sondern jederzeit“. Daher wünscht sie sich auch ein nachhaltiges Modell, um auch in Zeiten nach der Krise das Ehrenamt und somit den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.
Bislang gibt es nur in neun der 35 Gemeinden des Landkreises Nachbarschaftshilfen. Ziel von Ruth Müller wäre es, die jetzt stattfindenden ehrenamtlichen Aktivitäten in einer nachhaltigen Nachbarschaftshilfe zu etablieren, die auch nach Corona Hilfe und Unterstützung anbietet. Ein Vorzeigemodell dafür gibt es bereits im Allgäu, den „Verein für Nachbarschaftliche Unterstützung und Zeitvorsorge“ (NUZ). Ein ähnliches Modell könnte man auch im Landkreis Landshut initiieren, um auf genossenschaftlicher Basis den Menschen, die dort ihre Zeit einbringen, über ein Zeitkontenmodell zu ermöglichen, diese Zeit quasi zu spenden und sie später, wenn die Situation es erfordert, als Hilfe zurückerhalten, schlägt Müller vor.