v. l.: Landesvorsitzende Eva Lettenbauer, Gemeinderat Martin Seeanner, Direktkandidatin Maria Krieger und Sepp Maier - Foto: Hedwig Borgmann
Neufahrn i. NB - pm (31.08.2021) Fehlende Hochboards, fehlende Aufzüge oder Rampen, steile Treppen zu den Gleisen – Bahnfahren gleicht im „Bahnland Bayern“ oft noch immer einem Hindernislauf. Für ältere Menschen, Rollstuhlfahrer*innen oder Eltern mit Kinderwagen sind diese Hindernisse nur schwer bis gar nicht zu überwinden.
Davon konnten sich Eva Lettenbauer, Landesvorsitzende der bayerischen Grünen und Direktkandidatin Maria Krieger bei einem Ortstermin am Bahnhof in Neufahrn i. NB überzeugen.
Martin Seeanner, begeisterter langjähriger Bahnpendler und Gemeinderat trug zunächst eine Fülle interessanter Informationen über Geschichte und Bedeutung des Bahnhofes vor. „Von Neufahrn aus starten täglich Pendler in Richtung Regensburg, Landshut, Straubing und in die Metropolregion München“, so Seeanner. Da ist es ärgerlich, dass der geplante barrierefreie Umbau erneut verschoben wurde, weil Bund und Land viel zu wenig Finanzmittel bereitstellen, um Bayerns Bahnhöfe flächendeckend zu modernisieren.
„Ärgerlich auch, dass die derzeit für Bayern zur Verfügung stehenden Mittel von 44 Millionen Euro komplett an zwei Bahnhöfe gehen, während alle anderen nicht einmal mit den drängendsten Maßnahmen beginnen können“, ergänzt Neufahrns. Bürgermeister Otto Pritscher.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Taktung der Züge hat sich durch die Einführung des Flughafenexpress verschlechtert. Früher hielt der Agilis in den Hauptverkehrszeiten im Stundentakt in Neufahrn und Ergoldsbach. Der Flughafenexpress, der den Agilis ersetzt, hält betriebsbedingt nur noch abwechselnd in beiden Orten. „Das nutzt einem Bahnkunden herzlich wenig, wenn er z. B. auf der Fahrt in Richtung Landshut in Neufahrn zusteigt, in Ergoldsbach aber nicht aussteigen kann“ so Seeanner.
Als Lösung für einen durchgehenden Stundentakt zwischen Neufahrn und Ergoldsbach bietet sich an, dass der ALEX durchgehend auch in Ergoldsbach hält. Einig waren sich alle Anwesenden, dass für Ausbau, Erhalt und Modernisierung der Bahninfrastruktur deutlich mehr Geld zur Verfügung gestellt werden muss. „Nur so bleibt Bahnfahren attraktiv und wird eine echte Alternative zum privaten Auto“, so Lettenbauer.