Landshut - pm (11.10.2022) In seiner Sitzung am 11. Oktober erkannte der Sozialausschuss des Bezirkstags von Niederbayern unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich den zusätzlichen Bedarf von 16 Plätzen für tagesstrukturierende Maßnahmen für erwachsene Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben (T-ENE) beim geplanten Wohnheim der Lebenshilfe Landshut in Auloh an.
Das Angebot richtet sich in erster Linie an Mitarbeiter der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), die auf absehbare Zeit aus Altersgründen aus der Werkstatt ausscheiden werden und deshalb Betreuung im Rahmen einer Tagesstruktur benötigen. Insgesamt gibt es bereits zahlreiche Interessenten, darunter 9 Personen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, welche keine WfbM mehr besuchen und die Tagesstruktur als externe Besucher in Anspruch nehmen möchten.
Mit Beschluss vom Oktober 2021 genehmigte der Sozialausschuss bereits fünf neu zu schaffende Wohnplätze für Menschen mit geistiger Behinderung, die durch die Lebenshilfe im Rahmen eines gemeinschaftlichen Wohnens in Landshut-Auloh umgesetzt werden sollen. Viele der künftigen Bewohner erreichen in den kommenden Jahren das Rentenalter, weshalb zunächst geplant war, die Tagesstruktur in den Wohnbereich zu integrieren. Jedoch besteht für Flächenmehrungen, die sich durch Unterbringung von Tagesstrukturräumen im Wohnbereich ergeben, nach den technischen Empfehlungen für die Planung besonderer Wohnformen nach dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) keine Förderfähigkeit. Deshalb plant die Lebenshilfe Landshut nun in Ergänzung zu den bereits genehmigten Wohnheimplätzen Räumlichkeiten für tagesstrukturierende Maßnahmen für insgesamt 16 externe und interne Besucher im selben Gebäude zu errichten - jedoch in einem vom Wohnbereich abgetrennten Bereich mit separatem Eingang.
Ausgehend von den zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen bezüglich Personenkreis, Betreuungsaufwand usw. sowie unter Einbeziehung der Erfahrungen vergleichbarer niederbayerischer Einrichtungen, ist für den Bezirk Niederbayern als Hauptkostenträger für 16 Plätze Tagesstruktur in Auloh nach einer vorläufigen Schätzung mit laufenden Betriebskosten von jährlich 204.400 Euro zu rechnen.
Hochgerechnet auf 25 Jahre (Dauer der Zweckbindung für bewilligte Fördermittel) ergäbe sich damit ein Betrag von 5.110.000 Euro.