Niederaichbach - pm (27.02.2023) Am Samstag, 4. März, werden Aktive der Initiative "Runterfahren" die Zufahrten zum Atomkraftwerk Isar II in der Nähe von Landshut blockieren. Damit wollen sie ein deutliches Zeichen gegen potenzielle langfristige Laufzeitverlängerungen für die deutschen AKW setzen. Der Bundestag hatte Ende letzten Jahres einen sogenannten "Streckbetrieb" der Atomkraftwerke bis zum 15. April beschlossen.
Mit dem Beschluss wurden Stimmen für weitere Laufzeitverlängerungen insbesondere aus Reihen der CDU, CSU und FDP laut. Zuletzt hatte Markus Söder (CSU) im Februar einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke über den 15. April hinaus gefordert und die CDU hat einen entsprechenden Antrag in den Bundestag eingebracht. Die Atomkraftgegner*innen von Runterfahren halten diese Debatte für gefährlich: "Die deutschen Atomkraftwerke dürfen keinen Tag länger laufen. Sie weisen erhebliche Sicherheitsmängel auf und blockieren die längst überfällige Energiewende", sagt Clara Tempel, Pressesprecherin der Initiative.
Bei der Aktion am AKW Isar II handelt es sich um die dritte Warnblockade von Runterfahren. Im November haben die Aktivist*innen bereits das AKW Neckarwestheim in Baden-Württemberg und im Januar das AKW Emsland in Niedersachsen blockiert. "Wer davon ausgeht, dass Laufzeitverlängerungen einfach so durchgewunken werden können, hat die Rechnung ohne die Anti-Atom-Bewegung gemacht. Mit dem Mittel des Zivilen Ungehorsams machen wir deutlich: Einen Ausstieg aus dem Ausstieg lassen wir nicht zu!", betont Clara Tempel.