Die harte, anscheinend kompromißlose Haltung von Regierungspräsident Heinz Gunwald sorgt nicht nur in der Marktgemeinde Geisenhausen für helle Empörung. Geisenhausen wird zum Testfall für ganz Bayern. Heute melden sich die Grünen im Bayerischen Landtag zu Wort. Sie sehen in der Klage der Marktgemeinde gegen die Aufnahme von 150 AsylbewerberInnen eine Bestätigung für ihre Forderung nach einer dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen. „Große Einrichtungen bedeuten nicht nur für die Menschen, die dort leben müssen, oft unzumutbare Bedingungen, sie können auch die Integration erschweren."
Zwischenmenschliche Begegnungen werden in Masenuartieren erschwert, Ängste geschürt", erklärt die asylpolitische Sprecherin Renate Ackermann. Die Landtagsgrünen sprechen sich daher für eine dezentrale Unterbringung in kleinen Einheiten aus, im Einklang mit dem Willen der Bevölkerung. Diese Unterbringung wäre sogar kostengünstiger als die Beibehaltung der Lagerpflicht. Renate Ackermann verweist hier z. B. auf die Stadt Leverkusen, die die dezentrale Wohnmöglichkeit für AsylbewerberInnen seit Jahren erfolgreich praktiziert.
Die grüne Kreistagsfraktion im Landkreis Landshut weist darauf hin, dass es notwendig ist, die Flüchtlinge auch in dezentralen Einheiten vernünftig zu betreuen. Es geht nicht, dass die Regierung von Niederbayern die Verantwortung für die Flüchtlinge nur dann übernimmt, wenn sie in Sammelunterkünften untergebracht werden. „Die Bezirksregierungen sind in der Pflicht und dürfen sich nicht davonstehlen", sagen die Kreisräte Michael Vogt und Rosi Steinberger.