Landshut - pm (26.02.2019) Rund um Charles Bukowski dreht sich die nächste „Mitten ins Herz“-Lesung am Sonntag, 10. März, um 11 Uhr, im Lesecafé der Stadtbücherei im Salzstadel. Heinz Oliver Karbus stellt den amerikanischen Schriftsteller und Dichter deutscher Herkunft anlässlich seines 25. Todestags vor. Er liest Texte und Gedichte Bukowskis, der zu Unrecht oft nur als „Enfant terrible“ der amerikanischen Literaturszene wahrgenommen wird.
Nicht selten wird Charles Bukowsky - völlig zu Unrecht - als krakeelendes und saufendes Genie dargestellt.. Dieses Image hat der Autor nach Kräften selbst gefördert. Aber es gibt auch den anderen Bukowski, den, der exzellent beobachtet, der komisch sein kann, der sensibel ist, manchmal melancholisch und dessen „beste Gedichte“, so Oliver Karbus, „nicht nur mitten ins Herz gehen, sondern auch die Kraft haben, es zu zerreißen“.
Charles Bukowski kam am 16. August 1920 in Andernach, Deutschland zur Welt. Sein Vater war Besatzungssoldat der US-Armee, die Mutter aus Andernach. 1923 zog die Familie schließlich nach Los Angeles. Es waren schwierige Verhältnisse, in denen der Junge aufwuchs. Sein Vater war alkoholkrank und neigte zur Gewalt. Geld war immer knapp. Einen Einblick in die Kindheit gibt der Coming-of-Age-Roman „Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend“. Nach der Schule studierte Bukowski Journalismus und versuchte sich erstmals als Schriftsteller, zu jener Zeit jedoch ohne großen Erfolg. In den darauffolgenden Jahren wanderte er durch ganz Amerika, wurde aber nirgends sesshaft. Damals begann auch sein Alkoholproblem, das ihn zeitlebens begleitete. Er war ein unruhiger Geist und hatte zahllose Jobs, unter anderem arbeitete er einige Jahre als Briefzusteller. Seine Erlebnisse als Angestellter des „U.S. Postal Service“ verarbeitete er später in dem Roman „Der Mann mit der Ledertasche“.
So häufig wie seine Jobs wechselten auch seine Lebensgefährtinnen. Bukowski war zweimal verheiratet. Zwischendurch hatte er mehr oder weniger lange Beziehungen und stürmische Affären mit diversen Frauen. Auch diesen Teil seiner Biografie verarbeitete er literarisch, unter anderem in dem Buch „Das Liebesleben der Hyäne“. 1964 wurde er Vater einer Tochter, Marina Louise Bukowski. Sie beschrieb ihn in einem Zeitungsinterview im Jahr 2000 als liebevollen Vater.
In seinen reiferen Jahren verlief das Leben des Autors in etwas ruhigeren Bahnen. Von 1977 an lebte er mit Linda Lee Beighle zusammen, die er 1985 heiratete. Im März 1994 verstarb Charles Bukowski im Alter von 73 Jahren in seiner Wahlheimat San Pedro an Leukämie. Bukowski – ein Autor mit Ecken und Kanten, einer der immer wieder neue Überraschungen bietet, Anregungen und Aufregungen. Die passende Musik zur Lesung kommt wie immer von Martin Kubetz.
Karten für 7 Euro sind in der Stadtbücherei im Salzstadel erhältlich, Reservierungen unter Telefon 0871/22878 möglich.
Im Bild: Am Sonntag, 10. März, liest der Schauspieler Heinz Oliver Karbus (rechts) Texte und Gedichte Charles Bukowskis, der zu Unrecht oft nur als „Enfant terrible“ der amerikanischen Literaturszene wahrgenommen wird. Musikalisch umrahmt wird die Lesung zum 25. Todestag Bukowskis von Martin Kubetz.