Landshut - pm (26.02.2019) In der vergangenen Vorlesereihe „Atempause“ der Stadtbücherei wurde der israelische Schriftsteller Amos Oz vor zahlreichem Publikum vorgestellt. Die im Januar verstorbene Mirjam Pressler, die zahlreiche Texte von Amos Oz grandios übersetzt hat, steht im Fokus der nächsten Vorlesereihe mit Petra Reinert (Foto) am 4. März, 15 Uhr, im Lesecafé der Stadtbücherei (Salzstadel).
Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt als uneheliches Kind einer jüdischen Frau geboren und wuchs bei nichtjüdischen Pflegeeltern auf. Ihre Kindheit war geprägt von Prügelstrafen und geistiger Enge. Nach einem Studium an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt arbeitete sie 1962 in einem Kibbuz in Israel. Nach der Geburt dreier Töchter in München widmete sie sich dem Schreiben, zu dem sie durch wirtschaftliche Not einerseits und die Begeisterung für moderne Jugendbücher andererseits gefunden hatte. Ihr Erstlingswerk „Bitterschokolade“ aus dem Jahr 1980 wurde bereits mit einem Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Mehr als 50 Bücher und mehr als 400 übersetzte Titel machten Mirjam Pressler zu einer der erfolgreichsten deutschen Autorinnen. Ihr Verlag veröffentlichte anlässlich ihres Todes im Januar diesen Jahres folgenden Nachruf: „Wir trauern um eine große Erzählerin, die nicht zuletzt durch ihre Übersetzungen zur internationalen Verständigung beigetragen hat.“ Ihr letzter Roman soll posthum im März erscheinen.
„Dunkles Gold“, so der Titel des Buches, schlage nach Auskunft des Verlags einen Bogen von den Pestprogromen im Mittelalter zu aktuellen antisemitischen Entwicklungen in Deutschland.
Foto:
Stadt Landshut (Abdruck mit Quellenangabe honorarfrei)
Bildunterschrift:
Im Rahmen der Vorlesereihe „Atempause“ der Stadtbücherei am Montag, 4. März, wird Petra Reinert (im Bild) aus Werken von Mirjam Pressler vorlesen.