Landshut - hs (25.05.2019) Eingeleitet wurde das Festprogramm mit einer Koranvers-Lesung (Suret Al Bakkara) von Ali Kemal Sisman inclusive Übersetzung von Serageldin Fayed. Oberbürgermeister Alexander Putz erinnerte bei der offiziellen Fest-Eröffnung an die jüngsten Feierlichkeiten zu "70 Jahre Grundgesetz", in dem die Freiheit der Religionsausübung für jedermann ausdrücklich festgeschrieben sei.
Ausdrücklich dankte OB Putz dem Orient-Kulturverein für die Organisation des Festes. Der Stadtrat war mit folgenden Mitgliedern vor Ort: Sigi Hagl und Stefan Gruber (Die Grünen), Anja König und Patricia Steinberger (SPD) sowie Gerd Hoffmann (FDP).
Mit der Anrede "Liebe Geschwister der Menschlichkeit" begann Stiftspropst Dr. Franz-Josef Bauer sein kurzes Grußwort, in dem er für einen "Brückenschlag zwischen den Religionen" warb. Für die jüdische Gemeide sprach Olga Testova ein Grußwort.
Junge türkische Frauen verteilten charmant an die Besucher Rosen.
Der Abschluss eines Fatentages während des Ramadan wird mit dem Abendgebet bei Einbruch der Dunkelheit eingeleitet.
Ahmet Karaman erinnerte als Vorsitzender des Orient-Kulturvereins an das erste Festi Ramadan 2018. "Es ist inzwischen sehr viel passiert. Es hat fruchtbare Begegnungen und Diskussionen sowie Entwicklungen gegeben." Er warnte jedochdavor, mit Aggression zu reagieren, wenn man sich bedroht fühle. Das sei genau jenes Vehaltensmuster, das Integration verhindere. Dieses zweite Fest soll nicht nur für die Muslimen der Stadt, sondern für alle Angehörigen aller Religionen ein Zeichen der Ermutigung sein. Ali Kemal Sismann (42), der wahrscheinlich für den nächsten Landshuter Stadtrat kandidieren wird, gab der Hoffnung Ausruck, dass das 2. Festi Ramadan "vielmehr allen endlich das Gefühl gibt, dass wir, die wir ebenfalls zum Wohlstand der Gesellschaft beitragen, in diesem Land und in dieser Stadt angekommen sind". Dafür gab es spontanen Beifall.
Das Programm wurde mit einer Kindergruppe - TAT Bayern und albanische Tanzgruppe - fortgesetzt.
Um 17.30 Uhr bot Stiftspropst Dr. Bauer eine St. Martin-Führung und danach eine Führung zum ehemaligen Standort der jüdischen Synagoge am Dreifaltigkeitplatz mit Stadtarchivar Gerhard Tausche an.
Die Tanzfabrik Geisenhausen trat dann auf der Festbühne auf, gefolgt von einer Arabischen Kindertanzgruppe.
Um 18.05 Uhr war das Saz-Duo des Alevitischen Kulturzentrums dran. Um 19.05 Uhr präsentierte sich der Gospelchor Landshut, um 19.30 Uhr der Mevlana Verein e.V. mit Sufi-Tänzen aus der Türkei.
Um 19.55 Uhr wird der Seniorenchor des deutsch-russichen Vereins DOM auftreten, gefolgt vom Tanoura-Tanz um 20.15 Uhr von Ayman Etlah aus Ägypten.
Um 21.09 ist das gemeinsame Fastenbrechen IFTAR mit Gebetsruf EZAN / AZAN.
Für Kinder ist eine Hüpfburg am Ländtor aufgebaut. - Alle Landshuter sind zu diesem "Fest für die ganze Famiie" eingeladen.
Foto Hermann Schnall