Panorama der Klimademo am Freitag in Landshut. - Fotos: W. Götz
Landshut - gw (23.09.2019) Die Fridays-for-Future-Bewegung hatte am Freitag (20.09.) zum Protest für den Klimaschutz aufgerufen. Um 13.30 Uhr war es vor dem Rathaus in der Altstadt proppenvoll. Unter den Demonstranten waren nicht nur Jugendliche sondern auch zahlreiche ältere Semester. Unter anderen sprach auch der ehemalige Leiter des Landshuter Umweltamtes, Rudolf Laimer mahnende Worte.
„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Dieser Protestruf wurde während der gesamten Veranstaltung immer wieder angestimmt. Die Fridays-for-future-Bewegung fordert ein schleuniges Umdenken in der weltweiten Klimapolitik, denn es bleiben nur noch wenige Jahre, um die Erderwärmung in Griff zu bekommen. Gelingt dies nicht, drohen massive Umweltauswirkungen, die die Existenz der Menschheit gefährden, so die Befürchtungen.
Auch für die Jüngsten geht es beim Klimaschutz um die Zukunft.
In Deutschland ging die Bevölkerung am vergangen Freitag in 575 Städten auf die Straße, weltweit an 5445 Orten. Im Landkreis fanden diese Veranstaltungen in Landshut und Vilsbiburg statt.
Für den Bund Naturschutz sprach Kathy Mühlebach-Sturm. Sie warb für eine Veränderung des Lebensstils mit gesunder Ernährung und weniger Flugreisen. Je länger mit dem Klimaschutz gewartet wird, um so teurer wird es, die Auswirkungen zu reparieren, so Mühlebach-Sturm. Sie rief die Politik und die Wirtschaft auf, „dieses unbequeme Thema“ endlich anzupacken. Dringend muss beim Verkehr gehandelt werden, der heute immer noch gleich viel Emissionen ausstößt, wie 1990. Hier müssen endlich Reduktionsziele her.
Für die Stadtkirche spach Rudolf Laimer. Er mahnte die Schöpfung zu bewahren.
Rudolf Laimer, ehemaliger Leiter des Umweltamtes der Stadtverwaltung, sprach für den Umweltausschuss der Stadtkirche, also für St. Martin, St. Jodok, Heilg Blut und Peter und Paul. „Wir sind solidarisch mit Fridays for Future“ rief er den Versammelten zu. „Es geht nicht anders, als dass wir auf die Straße gehen.“ Wichtig sei, die Schöpfung mit Gerechtigkeit und Frieden zu bewahren. Er schloss mit einem Zitat von Franz von Assisi: „Friede und Fülle des Lebens für alle.“
Deutlich formulierte Martin Birkner für den DGB in die Richtung der Wirtschaftsverbände: „Leckt uns am Arsch, eure Zeit ist vorbei“. Für ihn steht fest, dass es auf einem toten Planeten keine Arbeits- und Ausbildungsplätze gibt. Die Krux mit dem Klimawandel sieht Birkner im Beginn in der Industrialisierung im vergangen Jahrhundert. Mit ihr begann die Plünderung des Planeten. Nun sei es wichtig solidarisch, ökologisch, interneoliberal und antikapitalistisch zu handeln.
Der Demonstrationszug in der unteren Altstadt.
Vom Rathaus aus setze sich der Protestzug durch die Altstadt, über den Bischof-Sailer-Platz, die Podewilstraße, die Maximilianstraße, den Regierungsplatz, die Neustadt und über die Kirchgasse zurück in die Altstadt in Bewegung. Permanent waren die Sprechchöre: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ zu hören.