Von links Helmut Taglinger vom Tiefbauamt, Dr. Ing. Rainer Irrgang von Irrgang Ingenieure, stellv. Baureferatsleiter und Tiefbauamtschef Gerhard Anger, Oberbürgermeister Alexander Putz und Herbert Priller, Oberbauleiter der Baufirma Wadle Bau, machten sich vor Ort ein Bild der Neugestaltung.
Landshut - pm (04.12.2019) Mit den Asphaltierungsarbeiten an der durch die Baumaßnahmen zur Neugestaltung der Ufermauer in Mitleidenschaft gezogenen Bachstraße konnte das Projekt „Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit im Roßbach“ kürzlich offiziell abgeschlossen werden. Rechtzeitig vor den kalten Wintermonaten ist die Bachstraße nun wieder frei befahrbar.
Am Dienstag hat Oberbürgermeister Alexander Putz gemeinsam mit Vertretern des Tiefbauamts sowie Planer und Bauleiter der ausführenden Firmen das Ergebnis besichtigt. Zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit im Roßbach wurden vorhandene Abstürze zurückgebaut und damit die Fließdynamik verbessert.
Die Fische und andere WasserLebewesen können nun wieder ungehindert im Bach wandern. - Fotos Stadt Landshut
Mit Buhnen aus Dolomit-Kalksteinen wurde ein Niedrigwassergerinne gestaltet. Durch die Ufer- und Mauergestaltung mit Naturstein und gespritztem Beton sind neue Lebensräume für Kleinlebewesen geschaffen worden. So wurde die Straßenseite der Ufermauer nicht nur zweckmäßig erneuert, sondern auch unter ökologischen und optischen Gesichtspunkten gestaltet und bietet einen abwechslungsreichen Anblick.
Dementsprechend wurde Tiefbauamtsleiter Gerhard Anger zufolge auch das neue Geländer mit Steinpfosten in das Ortsbild eingebunden. Mit der Renaturierung des Roßbachs wurde die Durchgängigkeit hergestellt und es haben sich bereits wieder Flachwasserzonen gebildet. „Schon drei Monate nach der Renaturierung sieht man deutlich, wie sich die Natur wieder ausgebreitet hat“, stellte Oberbürgermeister Alexander Putz fest.
Viele Fachstellen waren im Zuge der Baumaßnahme involviert, um den Naturschutz zu gewährleisten. Oberbauleiter Herbert Priller von Wadle Bau zeigte sich mit dem Bauverlauf sehr zufrieden, zumal auch umfangreiche Umlegearbeiten und die Erneuerung der Mittelspannungsleitungen seitens der Stadtwerke notwendig waren. „Wir mussten zwei Faktoren berücksichtigen: die Natur einerseits, den Hochwasserschutz auf der anderen Seite“, ergänzte Dr. Ing. Rainer Irrgang von Irrgang Ingenieure. Auch die Anlieger waren von den Baumaßnahmen in den vergangenen beiden Jahren betroffen – Sperrungen und Verkehrsumleitungen waren notwendig. Daher galt auch ihnen der Dank der Beteiligten.
Die Neugestaltung der Ufermauer wurde im Oktober 2017 begonnen. Die Länge der Sanierungsstrecke betrug 310 Meter. Sie war wegen des komplexen Bauablaufs bei Baumaßnahmen im Wasser, wegen notwendiger Spartenverlegearbeiten sowie der parallel durchgeführten Erneuerung der Straßenbeleuchtung und Fahrbahndecke in mehrere
Bauabschnitte geteilt. Zwischen Ruffinistraße und Hagengasse wurde das Pflaster im Fahrbahnbereich ausgebaut und durch Asphaltbelag ersetzt. Im Zuge der Bauarbeiten wurde
außerdem der baufällige Fußgängersteg beim Von-Arco-Weg erneuert und ein neues, verkehrssicheres Geländer an der Bachstraße mit einer Höhe von 1,30 Metern errichtet.
„Es war eine schöne Baumaßnahme, aber sehr komplex. Es ist nicht einfach, im Umfeld des Wassers zu bauen“, sagte Gerhard Anger. Mit der Maßnahme sei auch die Verkehrssicherheit im Kurvenbereich auf Höhe der Brauerei Wittmann verbessert worden. Die Kurve, die den Beginn des Bauabschnitts darstellte, wurde maßvoll verbreitert, sodass nun zwei Autos aneinander vorbeifahren können.
Insgesamt war die Baumaßnahme mit Investitionskosten in Höhe von 1,65 Millionen Euro verbunden. Die ökologischen Maßnahmen wurden vom Freistaat Bayern mit rund 62.000
Euro gefördert, außerdem beteiligten sich die Stadtwerke mit 50.000 Euro an den Baumaßnahmen.
Zwei Bauabschnitte waren der jetzt abgeschlossenen Maßnahme vorangegangen. Der Bach soll nun mindestens ein Jahr in Ruhe gelassen werden, damit sich Fauna und Flora erholen können. Danach ist in einem vierten Bauabschnitt geplant, die Renaturierung und die notwendige Erneuerung der Ufermauer beidseits von der Hagengasse bis zur Brücke
Rosental vorzunehmen. Der Zeitpunkt der Umsetzung steht noch nicht fest.