Versammlung zum Tag des Öffentlichen Dienstes auf der Mühleninsel.
Landshut/Straubing - pm (23.06.2020) Am internationalen Tag des Öffentlichen Dienstes versammelten sich auf Betreiben der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Beschäftigte unterschiedlicher Berufsgruppen aus dem Öffentlichen Dienst in Landshut und Straubing, teilweise auch mit ihren Fahrzeugen.
Gekommen waren Beschäftigte aus dem Klinik- und Pflegebereich, der kommunalen Verwaltung, den Baubetriebshöfen, Gärtnereien, den Stadtwerken, der Feuerwehr, den Abfallzweckverbänden, aus dem Zivilbereich der Bundeswehr und auch aus dem Justizvollzug.
Zweck war es auf die Unverzichtbarkeit öffentlicher Daseinsfürsorge und den Wert der darin Beschäftigten gerade in der Coronakrise hinzuweisen. "Wir waren immer da. Vor Corona, während Corona und wir sind auch nach Corona noch da." sagte eine Beschäftigte des Klinikums Landshut. Die Krise habe die bereits existierenden Probleme des Arbeitsalltags weiter verschärft und die psychische und soziale Belastung noch einmal deutlich erhöht.
Thema war auch das Verhalten der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gegenüber ihren Beschäftigten. So steht die gestrige Pressemitteilung der VKA zum Tag des Öffentlichen Dienstes in den Augen von ver.di-Gewerkschaftssekretär Christoph Kittel für eine unfaire Doppelstrategie. "Hier loben die Arbeitgeber ihre Beschäftigten über alle Maßen und fordern eine Wertschätzung ein, die sie selbst nicht zu geben bereit sind!"
Hintergrund sind die vorige Woche ernüchternden Sondierungsgespräche zwischen ver.di und der VKA. In diesen lehnte die Arbeitgeberseite eine echte materielle Anerkennung für die Leistung ihrer Beschäftigten trotz kommunalem Rettungsschirm rundweg ab und schlug die ausgestreckte Hand der Gewerkschaft auf eine kurze Tarifrunde aus. Nach Ansicht Josef Ilsankers, Gewerkschaftssekretär Fachbereich Gesundheit, Wohlfahrt und Kirchen, ist dies eine deutliche Kampfansage der Arbeitgeberseite, die auf eine Spaltung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer setzen würden.
Dazu ergänzte ein Teilnehmer der Aktion in Straubing: "Wir müssen gerade jetzt solidarisch untereinander sein, genauso wie wir in der Krise solidarisch waren! Wir alle wollen schlicht die Anerkennung unserer Leistung für die Gesellschaft durch die Arbeitgeber!"
Für den Aktionstag wurde eine Veranstaltungsform gewählt, die verantwortungsbewusst mit der coronabedingten Situation umgeht: Es zeigten vereinzelte Kolleginnen und Kollegen stellvertretend für ihren jeweiligen Berufsstand und für den Öffentlichen Dienst als Ganzes Flagge.