Ein besonderes Projekt geht in diesen Tagen als Pilotprojekt für ganz Ostbayern in Landshut an den Start. In übergreifender Zusammenarbeit zwischen der Stadt Landshut, Wirtschaft und dem Ostbayerischen Kulturforum e.V. hat man es geschafft, Menschen in Landshut, denen es finanziell nicht so gut geht, uneingeschränkten, kostenfreien Zugang zu Fantasie, Wissen und neuen gedanklichen Perspektiven zu geben.
Ab sofort können sich Menschen mit Bezug von Transferleistungen und stark eingeschränktem Einkommen in wenigen Schritten ohne große Formalitäten für zwölf Monate einen komplett kostenfreien Zugang zur Stadtbücherei und Online-Ausleihe der Stadtbücherei „Onleihe" über die Kulturtafel Landshut verschaffen.
Im Bild beim Auftakt in der Stadtbücherei: Von links Der Stadtbücherei-Leiter, Ludwig Bichlmaier, Monika Steurer, Stadtbücherei, die Kulturbeauftragte der Stadt, Uta Spies, Schirmherr Oberbürgermeister Hans Rampf, der Leiter des Ostbayerischen Kulturforums, Stephan Rebel, und Geschäftsstellenleiterin der Sparda-Bank Ostbayern eG, Michaela Scheller.
„Wir brauchen diese neue Art von Projekten, um aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und ein Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen sozialen Schichten aufzufangen", sagte Oberbürgermeister Hans Rampf, der auch Schirmherr der Kulturtafel Landshut ist, bei einem Termin in der Stadtbücherei im Salzstadel. „Auch wir freuen uns sehr, dass dieses Pilotprojekt in Landshut möglich ist und werden unseren Anteil leisten, unsere vielleicht ganz neuen Besucher besonders intensiv zu beraten und hemmschwellenfrei an die verschiedenen Facetten des geschrieben Wortes und an neue Medien heranzuführen", ergänzte der Leiter der Stadtbücherei, Ludwig Bichlmaier.
Grundidee des Projektes ist, dass Verlage, Wirtschaft, Gesellschaft und Institutionen „Anteile zeichnen" und mit jedem Anteil es mehr Menschen finanziell ermöglicht wird, die Angebote von Stadtbüchereien und Mediatheken wahrzunehmen.
„Wenn es gelingt, dass die angesprochenen Menschen die „Zinsen abschöpfen" ist das wirklich ein erfolgreicher Fonds. Wir müssen als Bank unsere gesellschaftliche Verantwortung, gerade im Familienbereich, wahrnehmen und haben uns in der Pflicht gesehen, diesem sozial-kulturellem Pilotprojekt in einer Grundförderung die finanzielle Basis zu geben", so der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Ostbayern eG, Georg Thurner.
„Gleichwohl ist dieser Pilot auch ein Aufruf an die Verlagswelt bei Erfolg des Projektes in Landshut, großflächig die Lesefonds hier in Landshut und in anderen Städten zu unterstützen. Es muss deren Anliegen sein, das Interesse am geschriebenen Wort in alle Gesellschaftsschichten mehr hineinzutragen. Letztendlich geht es auch um die Zukunft der Verlage selbst", führt Bernd Heinze, Vorstand des Ostbayerischen Kulturforums, weiter aus.
Die Kulturbeauftragte der Stadt Landshut, Uta Spies, und Stephan Rebel, Leiter des Ostbayerischen Kulturforums, konzipieren derweil schon die nächsten inhaltlich sinnfälligen Schritte an. In gesonderten Projekten wird im Jahr 2015 mit „bordeigenen Mitteln" von jungen Erwachsenen, wie digitale Werkzeuge, Onlinetools und Hip Hop-Musik die Freude an Buch, Wort und Literatur intensiviert. Zudem wird in einem Online-Lesewettbewerb generationsübergreifend ebenfalls mit vielen Internetwerkzeugen das Thema Lesewettbewerb neu interpretiert.
Seit 1. November kann über die Kulturtafel Landshut und den Lesefonds Landshut unkompliziert und stigmatisierungsfrei ein Jahresausweis (gültig ab Ausstellungsdatum) für Einzelpersonen oder Familien beantragt werden. Menschen, die kostenfrei bis zum 25. November einen Zugang zur Stadtbücherei Landshut erwerben, bekommen über die Landshuter Literaturtage eine Eintrittskarte zur Veranstaltung „Landshuter Erzählungen" im Salzstadel am 29. November gratis.
Mehr Infos: Kulturtafel Landshut, Telefon 0871/62030 und 0871/31969416, E-Mail: post(at)ostbayerisches-kulturforum.de.