Die Stadtbücherei versteht sich als zentraler Ort der außerschulischen Leseförderung und Lesemotivation und macht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene den Umgang mit Literatur zum Erlebnis.
Für Menschen mit Bezug von Transferleistungen und deren Familienangehörige war der Zugang dazu, auch durch eine Kostenschwelle, mitunter schwierig, obwohl sich gerade hier eine Chance der Bereicherung in den verschiedensten Facetten auftun kann.
Seit Oktober vergangenen Jahres begegnet die Stadtbücherei gemeinsam mit dem Ostbayerischen Kulturforum dieser Problematik in dem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt „Lesefonds Landshut". „Hierbei hat die Stadtbücherei viele neue Kunden hinzugewonnen. Insbesondere freut uns, dass es sich bei diesen oft um junge Leute aus den Geburtsjahrgängen 1980 bis 1995 handelt ", so der Leiter der Stadtbücherei, Ludwig Bichlmaier. Nun ist es Zeit, dieses Projekt zu erweitern: Zum einen, ergänzte Bichlmaier, biete die Stadtbücherei verschiedene „Aktiv- Projekte" für Jugendliche und Erwachsene an (Hip Hop-Lesen, Make a Hörbuch, Online-Lese-Contest), zum anderen sei es der Bücherei besonders wichtig, auch den neuen Mitbürgern, wie Asylsuchende und Flüchtlinge, Zugang zur Stadtbücherei zu geben.
Diese Personengruppe hat ab sofort über den Landshuter Lesefonds kostenfreien Zugang zur Stadtbücherei. Zudem hat die Stadtbücherei speziell für fremdsprachige Menschen, Bücher im Wert von fast 1.000 Euro – ausgewählt durch Fachkräfte der Stadtbücherei – mit der Unterstützung der Buchhandlung Hugendubel zur Verfügung gestellt", führt Stephan Rebel vom Ostbayerischen Kulturforum aus.
Sowohl bei der unbürokratischen Antragstellung als auch bei der Auswahl der Bücher, steht das Team der Stadtbücherei den neuen Gästen während der Öffnungszeiten zur Seite.
„Das ist ein ganz wichtiger Schritt in unserem Tun für unsere neuen Mitbürger. Es gibt kaum einen geeigneteren Raum in Landshut als die Stadtbücherei, an dem so vielfältige neue kulturelle Erfahrungen und Informationen frei von Konsumzwang gesammelt und erlebt werden können", sagt Uta Spies, Kulturbeauftragte der Stadt Landshut.
Die Integrationsbeauftragte des Ostbayerischen Kulturforums, Dr. Heimke Joswig-Priewe, weiß um die Vorzüge von Zugang zu Kultur und Kulturräumen in Landshut. „Theater, Musik oder jetzt die Stadtbücherei: Sie sind ein wichtiger Schritt zur Integration und zur Vermittlung unserer Kultur. Außerdem kann die Stadtbücherei durchaus auch ein Ort von Kommunikation sein."
Nähere Informationen zu diesem Projekt gibt's bei der Stadtbücherei Landshut und beim Ostbayerischen Kulturforum unter Telefon 0871/62030.
Im Bild oben: Asylsuchende lernen unter der Leitung von Dr. Heimke Joswig-Priewe (rechts) die Stadtbücherei kennen und nutzen den Lesefonds Landshut. Auf dem Foto zu sehen sind zudem Sylvia Beier vom Projektmanagement des Ostbayerischen Kulturforums (Dritte von links) und seitens der Stadtbücherei, der Leiter Ludwig Bichlmaier (Dritter von rechts) und Monika Steuerer (links).
Foto Stadt Lndshut