Foto: Freude über den Erfolg der Schülerpraxiscenter im bfz Landshut
Landshut (20.06.2018) In der Mittelschule werden früh die Weichen fürs Arbeitsleben gestellt. Schon mit den ersten Betriebspraktika machen die Schüler gezielte Schritte auf ihren späteren Job zu. Damit die Jugendlichen mit der wegweisenden Entscheidung der Berufswahl nicht überfordert sind, unterstützt sie das berufliche Fortbildungszentrum (bfz) Landshut der bayerischen Wirtschaft im Auftrag des bayerischen Bildungsministeriums und der Agentur für Arbeit mit Berufsorientierungsmaßnahmen.
Am Montag haben sich Josef Schätz, Bereichsleiter Schulen der Regierung von Niederbayern, Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen, und Michael Kugler, stellvertretender Leiter der staatlichen Schulämter in Stadt und Landkreis Landshut, mit bfz-Leiterin Ingrid Schmidt bei einer Bildungskonferenz über den Ablauf und den Erfolg der Projekte in der Praxis in Stadt und Landkreis Landshut und im Landkreis Dingolfing-Landau ausgetauscht.
Die Runde besuchte ein sogenanntes Schülerpraxiscenter in den Praxisräumen des bfz, bei dem sich Schüler der siebten Jahrgangsstufe der Mittelschule Essenbach eine Woche lang intensiv mit Anforderungen und Chancen im Holzhandwerk und der Pflege befassen. Die Jugendlichen lernen mit Praktikern aus Betrieben typische Tätigkeiten aus den Branchen kennen, können bei Praxisaufgaben ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten testen und bekommen einen Überblick über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region.
„Mit Projekten wie diesem geben wir den jungen Leuten zusätzliche Impulse für die Entscheidung, in welche berufliche Richtung sie gehen möchten“, sagte bfz-Leiterin Ingrid Schmidt. „Entweder werden sie in ihrem Entschluss für eine bestimmte Branche gestärkt, oder sie erkennen, dass sie vielleicht doch besser für eine andere Arbeit geeignet sind.“ Die Berufsorientierungsmaßnahmen des bfz ergänzen die Berufsorientierung an den Schulen und das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit. Das Ziel ist, dass so wenig Mittelschulabsolventen wie möglich ohne Ausbildungsstelle bleiben oder ihre Lehre abbrechen müssen. Schmidt: „Wir wollen den Jugendlichen einen optimalen Start ins Arbeitsleben ermöglichen.“
Im laufenden Schuljahr absolvieren 685 Schüler der Mittelschulen aus Stadt und Landkreis Landshut und dem Landkreis Dingolfing-Landau verschiedene Berufsorientierungsmaßnahmen im bfz Landshut, aus ganz Niederbayern sind es mehr als 1400 Mittelschüler am Hauptstandort Landshut und seinen Außenstellen. Neben Schülerpraxiscentern gibt es unter anderem Projekte mit den Schwerpunkten Übungsfirma, Bewerbung und soziokulturelle Berufsorientierung. Die Seminare richten sich an Schüler ab der siebten Klasse bis zur zehnten Jahrgangsstufe im M-Zweig.
Berufsorientierung sei das Schwerpunktthema der Mittelschulen, sagte Josef Schätz von der Regierung von Niederbayern. Um die Schüler auf die Berufswahl vorzubereiten, würden ihnen vielfältigste Maßnahmen angeboten. „Besonders beeindruckend und hilfreich ist es aber, wenn die Schüler die Praxis live erleben und von Profis angeleitet werden. Das bfz bietet mit dem Schülerpraxiscenter ein tolles Angebot, das von den Schülern besonders gerne angenommen wird.“
Nur wer seine Stärken und Schwächen kennt und wer weiß, wo die eigenen Interessen gefragt sind, kann laut Eva-Maria Kelch von der Agentur für Arbeit eine erfolgreiche Berufswahl treffen und letztlich einen Ausbildungsabbruch verhindern. „Schließlich ist ein Berufsabschluss doch die Basis für die berufliche Karriere und damit auch ein wichtiger Teil der persönlichen Lebensplanung.“ Darum sei der Kontakt zu Praktikern aus Betrieben so wichtig, damit die Jugendlichen feststellen können, ob der vermeintliche Wunschberuf tatsächlich ihren eigenen Vorstellungen entspricht.
Projekte wie die Schülerpraxiscenter machten es den Schülern leichter, passgenau aus den Wahlpflichtfächern Wirtschaft, Technik und Soziales auszuwählen, sagte Michael Kugler vom staatlichen Schulamt. „Die Mittelschulen leisten hervorragende bei der Berufsorientierung und die Zusammenarbeit mit etablierten Trägern wie dem bfz garantiert, dass Schule und externe Partner die Schüler bestmöglich fördern.“