Von links Robert Backhausen (stellvertr. Geschäftsführer VHS Landshut), Christian Knödel (aibc innovation gmbh), Thomas Bayersdorfer (Unternehmenskundenberater VR-Bank), Alfred Kuttenlochner (Kreishandwerksmeister), Andrea Endrös (Vorstand Schüler-Förderverein Landshut), Rudi Brenninger (Unternehmenskundenberater VR-Bank) und Andreas Walter (Mitglied des Vorstands der VR Bank).“ - Bildrechte: VR-Bank Landshut
Landshut (22.10.2018) Der Fachkräftemangel wirkt sich im Handwerk immer dramatischer aus. So fehlen dem deutschen Handwerk derzeit rund 28.000 Auszubildende und bis zu 300.000 Fachkräfte. Kreishandwerksmeister Alfred Kuttenlochner ist als Vorsitzender im Prüfungsausschuss mit der Materie besonders gut vertraut.
„Bei den Lehrlingen, die wir bekommen, fehlt es oft schon an den Grundlagen.“ Das Handwerk bemühe sich hier gegenzusteuern und so unterstütze er „hundertprozentig“ zusätzliche Angebote wie das vorgestellte Projekt. Das Handwerk muss im Wettbewerb um guten Nachwuchs durch solche Zusatzangebote auch attraktiver werden.
Die Anforderung zurückzuschrauben kann jedenfalls kein Weg sein. Probleme haben Auszubildende dabei weniger in der Praxis als vielmehr in der Theorie. Anwendungssichere Mathematikkompetenzen sind das Fundament in den meisten Handwerksberufen – und gerade daran mangelt es all zu oft. Das Projekt „Mathematik für die Ausbildung im Handwerk“ will dem abhelfen.
Entwickelt wurde „Mathematik für die Ausbildung im Handwerk“ von Christian Knödel, Innovationsmanager und Geschäftsführer der aibc innovation. „Zunächst gilt es das „Trauma Mathematik“ aus Schulzeiten zu überwinden. Denn Mathematik ist kein Hexenwerk“, so Knödel. Das Projekt verbindet deshalb die Wiederholung im thematischen Zusammenhang mit dem Einsatz einer serverbasierten Software. Ziel sind stabile Anwendungskompetenzen.
Aber auch lernen muss gelernt sein. Als Experte für agile Methoden will Knödel den Teilnehmern ein iteratives Lernkonzept, also das Lernen in Schleifen, vermitteln. Motivation soll vor allem auch durch den Wettbewerbscharakter des Projekts entstehen. Vier Teams betreiben Mathematik im Wettstreit miteinander. Darüber hinaus gehen die Teilnehmer quasi eine Wette mit ihren Arbeitgebern ein. Ein Teil der Kosten geht zunächst zu ihren Lasten, wobei ihnen bei Erreichen gewisser Noten die Kosten ganz oder teilweise erstattet werden.
Der Kurs ist so ausgelegt, dass jeder Teilnehmer das Ziel 80 % oder die Schulnote 2,0 erreichen kann. Und damit wären die Kosten der Teilnehmer vollständig abgedeckt. Das eigentliche Ziel des Projektes ist aber, Auszubildenden ein Erfolgserlebnis und einpositives Selbstwertgefühl zu verschaffen. Gerade im Fach Mathematik ist die Erfahrung „Ich kann das – und sogar besser als andere!“ im höchsten Maße motivierend. Stabile Kenntnisse in Mathematik sind eine Grundkompetenz. Die Erfahrung, Mathematik zu beherrschen, motiviert zu besseren Leistungen in Ausbildung wie Berufsalltag und erlaubt es den Ausbildungsbetrieben den Nachwuchs schneller qualifizierter einzusetzen. Am Ende rechnet sich das für beide.
Ermöglicht hat das Pilotprojekt die VR Bank Landshut mit einer Anschubfinanzierung von 2500 €uro. „Wir geben gerne Starthilfe“, sagte der Vorstand der VR Bank Landshut, Andreas Walter, “schließlich sei man dem hiesigen Handwerk eng verbunden: Es liegt uns am Herzen! Das Handwerk müsse wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Wachsen und gute Umsätze erzielen könnten Betriebe aber nur mit einer motivierten Mannschaft. Deshalb unterstütze man das Handwerk gerne, wenn es darum geht gute Fachkräfte zu gewinnen und zu fördern.“
Eine weitere Unterstützung erfährt das Projekt durch den Schüler-Förderverein Landshut e.V. „Unser Verein versucht jungen Menschen zu helfen, einen guten Abschluss in Schule wie Ausbildung zu erreichen“, ergänzte Andrea Endrös, Vorstand des Schüler-Förderverein Landshut e.V. „Daher ist dieses Projekt für uns unbedingt förderungswürdig!“
Die Räumlichkeiten für den Pilotkurs mit 16 Teilnehmern stellt die Volkshochschule Landshut zur Verfügung. „Wir unterstützen dieses Projekt“, so Robert Backhausen, stellvertretender Geschäftsführer der VHS, „denn die VHS weiß um die Problematik mangelnder Mathematikkenntnisse!“
Das Pilotprojekt beginnt am 26. Oktober. Der Kurs findet jeweils 14-tägig freitagnachmittags und samstagmorgens statt. Er ist ausgerichtet auf den Bedarf von Auszubildenden im Handwerk. Nähere Informationen über die Kreishandwerkerschaft Landshut T 0871- 4307139158 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Weitere Informationen:
Christian Knödel, Dipl. oec., Projektleiter aibc innovation gmbh,
Am Hessengraben 6, 84034 Landshut
T 0871-96692-0 M 0176-5097 6069 eM Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Alfred Kuttenlochner, Kreishandwerksmeister
Kreishandwerkerschaft Landshut
T 08709-1282 M 0171-7707604 eM Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!