Foto: Oberbürgermeister Alexander Putz war voller Freude, zwei höchst engagierte Bürgerinnen für ihr unermüdliches Ehrenamt auszuzeichen: Irmengard Rottmann (links) und Sigrid Lössl.
Landshut – gw (14.07.18) Die Stadt Landshut lud am vergangenen Donnerstag zum Festakt in den Rathausprunksaal. In Landshutes "bester Stube" ging um einen ganz besonderen Anlass, die Verleihung der Bürgermedaillen, mit denen Bürger der Stadt für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden. In diesem Jahr durfte Oberbürgermeister Alexander Putz die höchste Ehre für das Ehrenamt an Sigrid Lössl, 1. Vorsitzende des Trägervereins Kleines Theater Landshut, und an Irmengard Rottmann, 1. Vorsitzende des Kinderschutzbundes Landshut überreichen.
„Ehrenamtliches Engagement wird oft als „Kitt unserer Gesellschaft“ bezeichnet – oder als der „Schmierstoff“, der das Räderwerk oder den Motor unserer Gesellschaft am Laufen hält“, begann Oberbürgermeister Alexander Putz seine brillante Rede. Aber für Putz bedeutet Ehrenamt noch weit mehr: „Es gehört zum Tragwerk, zum Fundament und zu den Stützbalken unseres gemeinsamen gesellschaftlichen Gebäudes.“
Im vollbesetzten Rathausprunksaal fanden sich zahlreiche prominente Gäste aus Kirchen, Verbänden und der Politik ein, um den beiden Preisträgerinnen ihre Anerkennung auszusprechen. Oberbürgermeister Alexander Putz dankte ihnen für ihren Willen, Verantwortung für die Sache und für die Mitbürger zu übernehmen.
Die Zeit, die in die Sache gesteckt wird, der Ideenreichtum, die Leidenschaft, die Menschlichkeit, das macht für Alexander Putz das ehrenamtliche Engagement im wahrsten Sinne unbezahlbar. Ganz gleich ob in Sportvereinen oder im Kulturbereich, in der Stadtbücherei, in den Theatern, Museen, in der Heimat- und Kulturpflege, beim Denkmalschutz oder beim Naturschutz, im Sozialbereich oder im heute so wichtigen Bereichen wie Migration und Integration und natürlich bei der „Landshuter Hochzeit“, die ohne ehrenamtliches Engagement niemals stattfinden könnte.
Wer sich ehrenamtlich engagiert, denkt nicht in monetären Kategorien, so Alexander Putz, sondern sieht es als Herzensangelegenheit. „Allem gemeinsam ist die Begeisterung und der Wille, Verantwortung für eine Sache und für Mitbürger zu übernehmen; und letztlich Verantwortung für das Umfeld und für den Ort, in dem wir leben.“ Und wer sich ehrenamtlich engagiert, lebt zufriedener und empfindet seine Tätigkeiten als Bereicherung seine Lebensqualität 5 Millionen Bürger in Bayern, das sind 40 Prozent der Bevölkerung, engagieren sich freiwillig im Ehrenamt. All denen zollte Oberbürgermeister Alexander Putz im Namen der Stadt Landshut und des gesamten Stadtrates seinen ganz besonderen Dank, bevor er die Laudatio auf die diesjährigen Vorbildes des Ehrenamts hielt
Sigrid Lössl hält die Bretter zusammen, die die Welt bedeuten
Sigrid Löss: "Das kleine theater ist eine Institution für die es sich lohnt sich einzusetzen. Das erweitert den Horizont und die Toleranz.“
Das kleine theater brachte in den 25 Jahren seines Bestehens 3.700 Vorstellungen auf die Bühne, es konnte 230.000 Besucher für sich begeistern mit insgesamt 250 Theaterproduktionen, Gastspielen, Lesungen, Aktionen und Festivals und 30 Einladungen zu Theaterfestivals im In- und Ausland.
Alles, was über den eigentlichen Schauspielbetrieb hinausgeht, wird vom Trägerverein des kleinen theaters verantwortet. Kartenverkauf, Gewinnung von Sponsoren, Marketing, persönliche Betreuung von auswärts anreisenden Schauspieler bis hin zur deren Beherbergung liegen in der Hand des Trägervereins. Eine zentrale Figur ist dabei Sigrid Lössl, die seit 22 Jahren dem Verein angehört und seit 16 Jahren dessen Vorsitzende ist. Alle oben aufgezählten Aufgaben hat Frau Lössl nicht nur als Vereinsvorsitzende, sondern auch als persönliche Herausforderung gesehen und sich mit erheblichem persönlichen und zeitlichen Engagement dem Wohl des kleinen theaters und seiner Protagonisten gewidmet.
Irmengard Rottmann: Eine vorausschauende, aufmerksame und soziale Akteurin
Irmengard Rottmann: „Vor den Wagen der Nächstenliebe das Pferd der Vernunft spannen.
Ein nigerianisches Sprichwort sagt; „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Der Gedanke dahinter ist, dass Kinder in einem sozialen Gefüge aufwachsen, dass sie mehr als eine Bezugsperson brauchen und dass die Erziehung auf verschiedene Schultern verteilt wird.
Der ausschließlich ehrenamtlich organisierte Kinderschutzbund ist in Landshut schon lange etabliert. Irmengard Rottmann ist seit 2003 Mitglied des Kinderschutzbundes und seit 2011 dessen Vorsitzende. Mit ihrer tatkräftigen Unterstützung wurde die Hausaufgabenbetreuung für Grundschulkinder fortgeführt und ausgebaut. Den Besuchsdienst Regenbogen im Kinderkrankenhaus, der vom Kinderschutzbund aufgebaut wurde, unterstützt sie mit der persönlichen Betreuung von Kindern, die keinen oder eingeschränkten Besuch erhalten.
Ihr größtes Engagement gilt der Familienhilfe. Sie betreut und begleitet zahllose Familien in ihrem Alltag, beim Einkaufen, bei Behördengängen und betreut sie in allen Lebenslagen.
Musikalisch umrahmten den Festakt das Jugendstreichorchester der Städtischen Musikschule Landshut unter der Leitung von Herbert Gill und das Blasorchester der Städtischen Musikschule unter der Leitung von Claudio Temporale.