Der neue Landrat des Landkreises Landshut, Peter Dreier (Freie Wähler), hat in einem Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) seine deutliche Verärgerung über einen möglichen erneuten Schwenk in der Frage der Planungen für eine Nord-Süd-Stromtrasse zum Ausdruck gebracht.
Laut BR hat Bayerns Ministerpräsident Seehofer erklärt, dass die Nord-Süd-Stromtrasse nicht in Meitingen bei Augsburg enden werde. Damit komme eine Trasse wieder in Betracht, die am Standort der Atomkraftwerke bei Ohu (Landkreis Landshut) enden würde.
Vor diesem Hintergrund hat Landrat Dreier unterstrichen, dass er erst vor wenigen Wochen seine Position klipp und klar in der Öffentlichkeit dargestellt habe: Die Region Landshut leiste seit über einem halben Jahrhundert weit Überdurchschnittliches für die Energie-Versorgung Bayerns und Deutschlands „Bei uns sind drei Atomkraftwerke gebaut worden; zwei Atomkraftwerke Isar bei Ohu (Gemeinden Essenbach und Niederaichbach) bildeten jahrzehntelang das Rückgrat der Stromversorgung Bayerns."
Hier in der Region Landshut hat man nie nach dem St. Floriansprinzip gehandelt, sondern Lasten für das gesamte Land geschultert. Jahrzehntelang hat unsere Heimatregion solche Aufgaben auch als Standort eines großen Munitionsdepots erfüllt. Und derzeit müssen unsere Bürger am Atomkraftwerke-Standort mit einem großen Zwischenlager für Atommüll leben, das über unabsehbare Zeit ein De-facto-Endlager ist.
Dreier: "Ich persönlich werde mir das nicht gefallen lassen"
„Noch im Juni hat mir Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner versichert, dass es keine Planungen für eine neue Nord-Süd-Trasse nach Essenbach gibt", betont Landrat Dreier: Eine im Inhalt identische Antwort hat die Staatsministerin auch auf eine Anfrage von MdL Ruth Müller (SPD) Anfang Juli gegeben. Landrat Peter Dreier: „Ich werde mich, wenn das alles jetzt auf einmal nicht mehr gelten sollte, an die politischen Entscheidungsträger in München und gegebenenfalls in Berlin werden. Und ich werde unsere Landes-, Bundes- und Kommunalpolitiker in die Pflicht nehmen sowie die Bürgerschaft umfassend informieren." „Ich persönlich werde mir das nicht gefallen lassen", betont Landrat Dreier: „Und ich bin fest überzeugt, dass unsere Bürgerschaft hier genauso denkt und entsprechend handeln wird."