Brisant und Rasant - trotz einem "Ja" zum Haushalt sparte Sigi Hagl nicht an Schelte.
Mit dem Thema Verkehr eröffnete auch die Grünen Chefin Sigi Hagl ihre Rede. Und man höre und staune, sie dankte Oberbürgermeister Hans Rampf für seinen Einsatz für einen besseren öffentlichen Nahverkehr, um gleichzeitig zu kritisieren, dass bei den Stadtwerken dafür keine Extramittel im Haushaltsplan stehen und stattdessen die Fahrpreise wieder mal erhöht werden sollen.
Wer glaubt, durch neue Straßen den Verkehr zu verbessern, den schickte Sigi Hagl verbal auf den Irrweg. Denn die individuelle Mobilität stößt an ihre Grenzen. Und ganz und gar nicht gefällt der Grünen Frontfrau, dass klammheimlich Gelder für eine Osttangentenstudie in den Haushalt hineingeschoben wurden, obwohl es dafür keine Zustimmung gab. Trotzdem wollen die Grünen für den Haushalt stimmen, versprach Hagl.
Gleich darauf gab es Schelte für die konservative Allianz im Stadtrat, die sich gegen ein Mobilitätsforum wendet, "denn wir brauchen Mut zur Veränderung"..
Mit etwas Polemik gab es dann einen Hieb auf die Landshuter Mitte, genauer, gegen Stadträtin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, die sich aus beruflichen Gründen für das Haushaltsplenum entschuldigen ließ. „Wo ist denn Frau Goderbauer", fragte Sigi Hagl rhetorisch in den Plenarsaal hinein. „Das ist doch ein dringender Termin heute", so Hagl, um mit diesem Vergleich die von Gabriele Goderbauer-Marchner so gerne gestellten Dringlichkeitsanträge zu veralbern.
Als nächster stand Thomas Haslinger, Stadtrat der Jungen Liste, auf ihrem „golden Buch" der Moritaten, denn das was der am besten kann, ist, das „Ende der Debatte" zufordern.
Ihr nächster Schuss ging in Richtung CSU, deren Stadträte lieber den Rüstungskonzern Krauss Maffei besichtigen, anstatt im Bausenat zu erscheinen und weil die Stühle in besagtem Senat leer blieben einen CSU-Antrag stellten, dass jeder Ausschussposten künftig mit zwei Vertretern besetzt werden sollen, damit sich solche Bilder nicht wiederholen.
Der Haushaltsentwurf „löst bei uns (den Grünen) keinen Jubel aus", denn die konjunkturelle Lage könnte sich verschlechtern. Aber trotzdem sagt sie „Ja" zu den anstehenden Sanierungen in der Stadt, den „je länger wir damit warten, um so teurer wird es". So dürfen Schulprovisorien nicht zur Dauerlösung werden.
Zudem bekannte sie sich die Fraktinschefin der Grünen zu einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, „um die wir nicht herumkommen".
In Sachen Klinikum sagte sie: Der Zuschussbedarf des Klinikums muss gesenkt werden und für uns (die Grünen) ist eine Fusion mit den Lakumed-Krankenhäusern des Landskreises unausweichlich.