Neues Stadttheater, neues Eisstadion und jetzt auch noch ein neues Hallenbad, alles Großprojekte für jeweils 25 bis 30 Millionen Euro ode noch mehr. Ein Teil der Stadträte ist begeistert. Einige jubeln gar. Der Oberbürgermeister selbst hat zwei der drei Projekte ins Spiel gebracht. Heute durfte Stadtwerkechef Armin Bardelle Varianten für die Sanierung bzw. den Neubau der Landshuter Hallenbad-Landschaft im Werksenat vorstellen. - Auslöser war ja der dringende Sanierungsbedarf - für ca. 700.000 Euro - beim Lehrschwimmbecken der St. Wolfgangschule.
Bei einer Besichtigung vor Ort dachte dann OB Rampf erstmals laut über den Neubau eines Hallenbads nach.
Bardelle bezifferte die Lebensdauer des jetzigen Hallenbads auf noch zehn bis 15 Jahre. Eine Generalsanierung würde ca. sieben Millionen Euro kosten. Absolut dringender Handlungsbedarf bestehe jedoch nicht.
Glänzende Augen bekamen einzelne Stadträte als Bardelle das Projekt Neubau eines attraktiven Hallenbads auf dem Schwimmschulgelände vorstellte und auch sogleich mit einer Lageskizze veranschaulichte. Da wurde spontan von den Werksenatoren erste Zustimmung geäußert. Nur Sigi Hagl von den Grünen ließ sich nicht sogleich von der Neubau-Euphorie anstecken. Vordringlich sind die nächsten Jahre ja weiterhin die Sanierung bestehender Schulen und Kindergärten. Ja, OB Rampf, der nur noch 22 Monate im Amt ist, will sogar den Neubau einer Grundschule nicht ausschließen.
Also, Stadtwerke-Chef Bardelle darf, dem laut Stadtrat Robert Mader, beim 25 Mio.-Projekt Biomasseheizkraftwerk (samt Fernwärmeleitungen) die Kosten davonlaufen, die Sanierungs- und die Neubaupläne im Hallenbad-Bereich weiter verfolgen und mit exakten Kostenberechnungen belegen.
Auf die Stadtwerke kommt ja demnächst auch die Optimierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Kooperation mit dem Landkreis zu und in Vorbereitung ist bei den Stadtwerken auch das 5,5 Mio.-Projekt Windkraftanlage. Bis zum Jahre 2037 soll die Stadt ja weitgehend energieautark werden.
Womöglich werden die Landshuter Hallenbad-Neubaupläne auch durch Gerüchte über eine weitere Optimierung des Ergoldinger Hallenbads (Ergomar) befeuert. Die steinreiche Nachbargemeinde (12.000 Einw.) hat den ganzen letzten Sommer über aufwendig für das eigene Bad die Werbetrommel gerührt.
Wir kennen die Besucher-Zahlen des Ergoldinger Hallenbads nicht.
Das Landshuter Hallenbad wurde 2013 von 50.364 Personen besucht. Im Jahr zuvor waren es noch 57.763. Besonders auffallend ist der drastische Rückgang der Besucherzahlen von den Schulen. 2013 waren es nur noch 9.099, das Jahr zuvor noch 14.693 und 2010 waren es sogar 17.962.
Noch drastischer ist der Rückgang von Besuchern der Vereine: 2013 waren es 2.262, 2010 noch 8.566 und 2009 sogar 16.213. Gründe für diese extrem rückläufigen Zahlen werden im Statistikbuch der Stadt (Seite 47) nicht genannt.