Am Donnerstag, 07. Mai, hät von 17 bis 17.45 Uhr die Stadtratsfraktion der Grünen turnusgemäß eine Bürgersprechstunde. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner (58) steht den Bürgerinnen und Bürgern im Fraktionsbüro der Grünen (Rathaus, Zi. 123) für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Er ist dort auch unter Tel. Nr. 881790 zu erreichen.
Um mögliche Wartezeiten zu vermeiden ist eine telefonische Voranmeldung unter Tel. 88-1785 sinnvoll - Es ist zu erwarten, dass viele Bürger persönlich von Bürgermeister Dr. Keyßner erfahren wollen, ob er nicht doch noch einmal als OB-Kandidat antreten will Keyßner hat 1998 erstmals gegen "Titelverteidiger" Josef Deimer kandidiert und erzielte 15,33 Prozent der Wählerstimmen. 2004 war der damalige CSU-Fraktionschef Hans Rampf auf der Liste der Bürger für Landshut sein Hauptgegner als OB-Kandidat. Keyßner holte 25,14 Prozent. Der OB-Kandidat Luwig Zellner erzielte als CSU-Bewerber nur 14,84 Prozent. 2010 konnte Dr. Keyßner bei seiner dritten OB-Kandidatur sein Wahlergebnis auf 26,32 Prozent gegen Amtsinhaber Hns Rampf steigern.
Rampf darf aus Altersgründen - er ist mittlerweile 66 Jahre alt - im Herbst 2016 nicht mehr für eine dritte Amtsperiode kandidieren. Die nächste Amtsperiode könnte schon nach 40 Monaten zum 30. April 2020 beendet werden, um die OB-Wahl und die Stadtratswahl endlich wieder an einem Wahltag durchführen zu können. Das war letztmals 1966 der Fall.
Schon die erste OB-Wahl von Rampf-Vorgänger Josef Deimer fand im September 1969 außerhalb der Stadtratswahl statt, weil Deimers Amtsvorgänger August Lang (Freie Wähler) aus gesundheitlichen Gründen sein Amt vorzeitig zur Verfügung stellte. Die OB-Wahl 1969 fand gleichzeitig mit der Bundestagswahl statt. Das war für Deimer, der damals mit 33 Jahren im dritten Jahr Landtagsabgeordneter und 3. Bürgermeister war, ein großer taktischer Vorteil. Deimer gewann die OB-Wahl nach einem äußerst harten Wahlkampf gegen den SPD-Konkurrenten Anderl Schlittmeier, damals amtierender 2. Bürgermeister, überraschend deutlich mit 58,4 Prozent. während auf Schlittmeier nur 41,6 Prozent entfielen. Deimer wurde damals auch von den beiden Bayernpartei-Stadträten und von seinem Vorgänger August Lang offen unterstützt. 1969 wurde vorder OB-Wahl nicht zuletzt das 50-jährige Jubiläum der Spielvereinigung groß gefeiert, jener Fußballverein, in dem Deimer als aktiver Spieler tätig war.
Natürlich ist den Grünen in Landshut sehr wohl bekannt, dass ein OB-Kandidat Dr. Keyßner 2016 realistische Sieg-Chancen hätte. Dies weiß auch der Grüne Landesverband, wo Sigi Hagl (sie wurde am Sonntag 48) mit dem Passauer Eike Hallitzky die Dopelsspitze bildet. Die Sieg-Chance, so die Grundstimmung bei den Grünen, sei mit Keyßner 2016 wohl auf viele Jahre einmalig. Keyßner müßte ja nur drei Jahre und vier Monate lang das jetzige Amt des 2. Bürgermeisters mit dem des Oberbürgrmeisters tauschen.
In diesem Falle könnte sogar seine Gattin Regine Keyßner, eine Rechtsanwältin, als erste Nachrückerin neu in die Stadtratsfraktion der Grünen (7 Mitglieder) einziehen und es müßte ein neuer 2. Bürgermeister - oder erstmals auch eine 2. Bürgermeisterin (Gaby Sultanow?) - für den Rest der Stadtratsperiode von den 44 Stadträten gewählt werden. Dr. Keyßner, so die Rechnung der Grünen, würde bei der OB-Wahl - im ersten Wahlgang - wohl sicher eines der beiden besten Ergebnisse erzielen und hätte dann in einer Stichwahl 14 Tage danach relativ gute Chancen, jeden Mitbewerber bzw. jede Mitbewerberin, sei er bzw. sie von der CSU oder von der Landshuter Mitte, zu schlagen.
Soweit ein kleiner Nachschlag zur längst eröffneten Debatte um die Chancen von OB-Kandidaten für die Nachfolge von Amtsinhaber Hans Rampf.